Geschäftsbericht 2022

Geschäftsbericht 2022_23

2 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 DIE BAUWIRTSCHAFT Eine Schlüsselbranche der baden-württembergischen Wirtschaft Anteil der Bauwirtschaft an der Gesamt wirtschaft Baden-Württembergs: BAUINVESTITIONEN 11,8 % des BIP, Gesamt bauinvestitionen: 59,7 Mrd. Euro ERWERBSTÄTIGE 5,5 % Gesamtzahl der Erwerbs tätigen des Baugewerbes*: 346.773 des Bauhauptgewerbes: 115.753 BRUTTOWERT- SCHÖPFUNG 5,8 % Gesamtbruttowertschöpfung Baugewerbe*: 30,3 Mrd. Euro *Baugewerbe = Bauhauptgewerbe und Bau neben gewerbe (Ausbau, Dachdecker, Maler, Tischler etc.) Quelle: Stat. Bundesamt, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Bundesagentur für Arbeit. Stand: Bauinvestitionen 2020; Bruttowertschöpfung 2022, Erwerbstätige 2021/2022

3 MAR KUS BÖLL THOMAS MÖLLER ﬁnanzielle Anreize für unsere einheimischen Beschäftigten, damit sie auf freiwilliger Basis Mehrarbeit leisten oder ihre Le- bensarbeitszeit verlängern. Außerdem sollten wir deutlich mehr Frauen als Fach- und Führungskräfte für unsere Branche gewin- nen. Dieses Potenzial ist bei Weitem noch nicht aus geschöpft. Es liegen also noch viele Herausforderungen vor uns. Gemeinsam können wir sie meistern. Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg wird sich auch künftig energisch für die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen einsetzen. Außerdem bietet der Verband ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Nutzen Sie unser umfangreiches Informations-, Beratungs- und Weiterbildungsangebot. Es wird Sie in Ihrem Arbeitsalltag voranbringen. Mit freundlichen Grüßen Mar kus Böll Präsident Thomas Möller Hauptgeschäftsführer LIEBE MITGLIEDSUNTERNEHMEN, SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, seit Februar letzten Jahres hat sich die Lage der Bauwirtschaft dramatisch verändert. Exorbitante Preissteigerungen bei Energie und Baumaterialien, hohe Bauzinsen sowie Inﬂation und Kaufkraftverluste haben die Rahmenbedingungen für das Bauen deutlich verschlechtert. Hinzu kommen kontra produktive Entscheidungen der Politik: Drastisch gekürzte Fördergelder und verschärfte energetische Standards bremsen den Woh- nungsbau aus. Die Folgen dieser Fehlentscheidungen treffen Häuslebauer, Investoren und Bauunternehmen hart: Zahlreiche Bauherren mussten ihre Projekte verschieben oder ganz auf- geben, viele Bauaufträge wurden storniert. Gleich zeitig ist die Nachfrage eingebrochen. Dennoch hat die Bauwirtschaft Grund zur Zuversicht. Denn der Baubedarf ist enorm – etwa im Wohnungsbau, beim Erhalt und Ausbau des Verkehrswegenetzes oder beim Breitband- ausbau. Eine gewaltige Herausforderung liegt zudem in der Eindämmung des Klimawandels. Mit seinem Netzwerk solid UNIT zeigt unser Verband beispielhaft, welch großes Innova- tionspotenzial in mineralischen Baustoffen und nachhaltigen Bauweisen steckt. Nach baden-württembergischem Vorbild wurde im September 2022 sogar ein gleichnamiges Netzwerk auf Bundesebene gegründet. Auf diese Vorreiterrolle können wir stolz sein. Eine wichtige Zukunftsaufgabe für die Bauwirtschaft bleibt die Fachkräftesicherung. Wir müssen zum Beschäftigungsmag- neten in Europa werden. Gleichzeitig brauchen wir attraktive INHALT 04 INVESTITIONEN STÄRKEN – KLIMA SCHÜTZEN – ZUKUNFT GESTALTEN | 05 WIR SICHERN ARBEITS- PLÄTZE | 06 DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG | 07 GUTER NACHWUCHS – GUTE PERSPEKTIVEN | 08 WIR SIND AM PULS DER ZEIT | 09 WEGE ZUR KLIMANEUTRALITÄT | 10 VOLLER EINSATZ FÜR DIE ANLIEGEN DER BAUWIRTSCHAFT | 12 UNTERSTÜTZUNG UND BERATUNG | 13 FOREN FÜR DIALOG UND GESELLIGKEIT | 14 IHRE ANSPRECHPARTNER/INNEN

4 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 Gewaltige Herausforderungen INVESTITIONEN STÄRKEN – KLIMA SCHÜTZEN – ZUKUNFT GESTALTEN neben Neumaterialien an geboten werden können. Im Hochbau bietet der Einsatz von Recyclingbeton erhebliche Chancen, den Verbrauch wertvoller Primärrohstoffe zu reduzieren. RESSOURCEN - SCHONENDES BAUEN MIT RECYCLINGBAUSTOFFEN Wesentlich wäre dabei, dass die vom Bundesumweltministerium geplante gesetzliche Regelung zur Beendigung der Abfalleigenschaft von mineralischen Recyclingbaustoffen endlich verabschie- det wird. Denn sobald gütegesicherte Ersatzbaustoffe nicht mehr als Abfall, sondern als Produkt vermarktet werden dürfen, wird ihre Akzeptanz bei den Bauherren deutlich steigen. Damit kann die neue Verordnung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Kreislaufwirt- schaft im Bausektor leisten. Die Bauwirtschaft in Baden-Württem- berg steht in den nächsten Jahren vor enormen Herausforderungen. Es gilt, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Gleichzeitig muss die Infra- struktur saniert und bedarfsgerecht aus- gebaut werden. Von zentraler Bedeutung ist zudem die Umsetzung der Klima- und Energiewende – dem Bauen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Doch die deutlich eingetrübte Baukon- junktur erschwert das Erreichen der Bau- und Nachhaltigkeitsziele von Bund und Land. Im Jahr 2022 sind die Umsätze in allen Bausparten real zurückgegangen. Auch die Auftragseingänge sind stark gesunken. Eine konjunkturelle Aufhellung ist derzeit nicht in Sicht. Die Politik muss daher dringend gegensteuern. BRENNPUNKTE WOHNUNGSBAU UND INFRASTRUKTUR Im Wohnungsbau braucht es vor allem bessere Rahmenbedingungen. Unter anderem müssen Bund, Land und Kommunen endlich die unzähligen Vorschriften eindämmen, die das Bauen verteuern. Die aktuelle Diskussion in Bayern über eine neue Gebäude klasse E geht in die richtige Richtung. Ziel ist es, die Einhaltung von Standards zu reduzieren, um einfache, kostengünstige und dennoch nachhaltige Gebäude zu ermöglichen. Zur Beseitigung bürokra- tischer Hürden für das Bauen müssen zudem die derzeit 16 unterschiedlichen Landesbauordnungen bundesweit ver- einheitlicht werden. Zusätzlich ist eine deutliche ﬁnanzielle Aufstockung der Neubauförderung unabdingbar. Gewaltige Bauaufgaben gibt es auch im Bereich der Infrastruktur. Viele Straßen, Brücken und Schulen sind sanierungsbedürftig. Hinzu kommt ein erheblicher Ausbaubedarf im Verkehrs- wegenetz. Auch die Energiewende und der Breitbandausbau erfordern enorme Investitionen. Eine Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren ist daher dringend erforderlich. Zudem müssen die Investitionsmittel für den Ver- kehrswegebau deutlich erhöht werden, um den starken Anstieg der Baukosten zu kompensieren. Eine Mammutaufgabe ist der Kampf gegen den Klimawandel. Bei der Ge- staltung der Rahmenbedingungen für klimafreundliches Bauen sollte die Politik allerdings strikt auf Technologieoffenheit und fairen Wettbewerb zwischen den verschiedenen Baustoffen achten. Nur so können die Vorteile aller Bauweisen optimal genutzt werden. Fest steht, dass innovative, CO2-reduzierte mineralische Baustoffe enorme Klimaschutzpotenziale aufweisen. So lassen sich durch das Bau- en mit CO2-reduziertem Beton die Treib- hausgasemissionen beträchtlich senken. Darüber hinaus können güteüber- wachte Recyclingbaustoffe erheblich zur Ressourcenschonung beitragen. Gerade im Straßenbau gibt es vielfältige Mög- lichkeiten für die Wiederverwendung von Baustoffen. Hier sollte die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Ausschreibungen so gestalten, dass recycelte Baustoffe gleichberechtigt

5 Jobs für rund 50.000 Menschen WIR SICHERN ARBEITSPLÄTZE Die Mitgliedsunternehmen der Bauwirtschaft Baden-Württemberg bieten aktuell Arbeitsplätze für 49.546 Beschäftigte (Stand Februar 2023). Davon sind 17.081 Mitarbeiter in der Bau industrie und 32.122 Mitarbeiter im Baugewerbe tätig. Weitere 343 Personen arbeiten bei baunahen Unternehmen. DURCHSCHNITTLICHE FIRMENGRÖSSEN der Bauwirtschaft Baden-Württemberg im Februar 2023 50 % 3838 % % 11% 1% 0 – 9 Mit arbeiter/innen 10 – 49 Mit arbeiter/innen 50 – 249 Mit arbeiter/innen 250 und mehr Mit arbeiter/innen BAUGEWERBLICHER UMSATZ IM BAUHAUPTGEWERBE (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) 2022 in Mrd. EUR 2022/21 in % nom. WOHNUNGSBAU WIRTSCHAFTSBAU ÖFFENTLICHER BAU HOCHBAU STRASSENBAU SONSTIGER TIEFBAU BAUHAUPTGEWERBE 3,80 7,03 4,68 0,92 2,22 1,54 15,51 9,3 8,5 3,0 -10,1 5,1 9,4 7,0 2022/21 in % real - 5,6 * * * - 9,4 * -8,4 *Daten werden nicht erfasst. Quelle: Stat. Bundesamt 0

6 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 Bildung und Qualiﬁzierung DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG Nach zwei Jahren mit erheblichen Einschränkungen konnte die über- betriebliche Ausbildung ab Frühjahr 2022 wieder nahezu normal durch- geführt werden. Auch in der Fort- und Weiterbildung waren nur noch geringe Corona-Auﬂagen zu beachten. Die CORONA-AUFLAGEN NUR NOCH GERING Bildungsakademie steht nun vor der schwierigen Aufgabe, die ausgefallenen Ausbildungswochen nachzuholen und diese zusätzlichen Unterrichtseinheiten in den regulären Ausbildungsbetrieb zu integrieren. Wie unsere Mitgliedsbetriebe ist auch die Bildungsakademie zunehmend vom Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft betroffen. Es dauert immer länger, bis freie Stellen in der Ausbildung, aber auch in der Verwaltung nachbesetzt werden können. Erfreulich sind dagegen die Fort- schritte bei der Modernisierung der Bildungszentren. Hier wurden in jüngster Zeit etliche Baumaßnahmen in Angriff genommen. In Aalen und Sigmaringen konnten die Sanitärbereiche erneuert werden, in Donaueschingen entsteht der- zeit eine zusätzliche Halle für den Holz- und Schalungsbau. Im Bildungszentrum Geradstetten wurde der Maschinenpark für die Baugeräteführerausbildung deut- lich vergrößert. Für den geplanten Neu- bau in Geradstetten setzen wir derzeit einen Architekturwettbewerb um. Mit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September 2023 wurde die Bildungs- akademie um zwei neue Ausbildungs- standorte erweitert: In Freiburg und Schopfheim hat sie große Teile der bau- beruﬂichen Ausbildung von der Hand- werkskammer Freiburg übernommen. Die Ausbildungsorte bleiben er halten, die überbetriebliche Unterweisung wird jedoch von der Bildungsaka demie geplant und durchgeführt. Darüber hinaus ist es gelungen, das Spektrum der Ausbildungsberufe in der Bildungs- akademie zu erweitern. Seit dem neuen Ausbildungsjahr werden in Donauesch- ingen Stuckateure auch in der Fachstufe, also im zweiten und dritten Lehrjahr, ausgebildet. Zudem ist Mannheim nun Ausbildungsstandort für die Betonfertig- teilbauer und die Werksteinhersteller aus dem gesamten Bundesgebiet. Damit konnte die Bildungsakademie ihr Portfo- lio deutlich ausbauen. In Zukunft soll es noch mehr Quali- ﬁzierungsangebote für kaufmännische Auszubildende in der Bauwirtschaft geben. Erste Gespräche hierzu wurden bereits geführt. Voraussichtlich ab dem nächsten Ausbildungsjahr können unsere Mitgliedsbetriebe von dem geplanten umfangreichen und attraktiven Bildungs- programm proﬁtieren. Die Abrechnung kann über die SOKA BAU erfolgen, so dass den Bauunternehmen keine Kosten entstehen. Darüber hinaus bereitet sich die Bildungsakademie auf die Umsetzung der neuen Ausbildungs- und Prüfungsord- nung vor. Dazu werden in den nächsten Monaten mehrere Informationsveranstal- tungen für die Ausbildungsbetriebe und die Prüfungsausschüsse der Innungen und Kammern durchgeführt. BILDUNGSZENTREN der Bildungsakademie der Bau- wirtschaft Baden-Württemberg: Aalen|Bad Mer gen t hein Do nau eschingen|Freiburg Geis lingen|Geradstetten Karls ru he|Mann heim Schopfheim|Sig ma rin gen Walds hut -Tiengen über 2.600 AUSZUBILDENDE

7 Nachwuchsmarketing und Social Media GUTER NACHWUCHS – GUTE PERSPEKTIVEN Die Gewinnung geeigneter Fach- und Führungskräfte ist für die Zukunftssiche- rung der Bauwirtschaft essenziell. Daher hat der Verband im Rahmen der Kam- pagne Bau – Dein Ding neue Instrumente für die Nachwuchswerbung an Schulen sowie auf Berufsmessen entwickelt. Seit Februar 2023 steht ein komplettes zielgruppengerecht gestaltetes Fahrzeug- gespann, bestehend aus einem mobilen Messeanhänger (BauTrailer) sowie einem VW Amarok als Zugfahrzeug, für Schulbesuche und Messeauftritte zur Verfügung. UMFASSENDES WISSEN ÜBER DIE BAUBERUFE WIRD VERMITTELT Der BauTrailer vermittelt mit Hilfe modernster Multi mediatechnik anschau- lich und spannend umfassendes Wissen über die BauBerufe. Anhand unterschied- lichster Aufgabenstellungen können sich Schülerinnen und Schüler ein Bild von den vielfältigen Tätigkeiten und den her- vorragenden beruﬂichen Entwicklungs- möglichkeiten in der Bauwirtschaft machen. Durch haptische und digitale Exponate (vier Erlebnisstationen und ein großes Baustellenmodell) gelingt es, den Besuchern ein besonderes und nachhal- tiges Erlebnis zu vermitteln. Nach einem ersten Auftritt Ende Februar auf der Be- rufsmesse Jobs for Future in Mannheim ist der BauTrailer nun dauerhaft bei Schul- und Messeterminen in ganz Baden-Würt- temberg im Einsatz. Zuvor hatte der Ver- band seinen „Digitalen Werkzeugkoffer“ sowie das Zugfahrzeug seit November 2022 für die Nachwuchsgewinnung vor Ort genutzt. Der Koffer ist mit verschie- denen haptischen und digitalen Inhalten ausgestattet, die interessierte Jugend liche spielerisch an aktuelle Themen der Bau- wirtschaft heranführen. Beim Infotag Bauausbildung hatten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräf- te zudem im Oktober 2022 die Mög- lichkeit, die BauBerufe in den Bildungs- zentren „hautnah“ zu erleben. Erstmals seit 2019 konnte der Infotag wieder als Präsenzveranstaltung statt ﬁnden. Um unsere Mitgliedsunternehmen bei der betrieblichen Nachwuchs- werbung zu unterstützen, haben wir unsere MessePakete umfassend wei- terentwickelt. Die Pakete eignen sich hervorragend für eine professionelle Firmenpräsentation auf Berufsmessen vor Ort oder online. Sie können über die neu geschaffene Plattform www.bauberufe-on-tour-bw.de gebucht werden. Auch das Werbemittelportfolio haben wir erweitert und überarbei- tet. Die Werbemittel sind über den Mitglieder bereich der Verbandshome- page abrufbar. Für die bundesweite Kampagne Bau – Dein Ding wurden überdies neue KeyVisuals und Berufsﬁlme entwickelt. Darüber hinaus ist ein neuer Imageﬁlm geplant. Der Internetauftritt der Kampag- ne mit integrierter Ausbildungsplatzbörse wird derzeit technisch und gestalterisch komplett überarbeitet. PRÄSENZ IN SOZIALEN MEDIEN AUSGEBAUT Auf Instagram haben wir den bisherigen Kanal „bauchallenge“ in „bauberufe. ontour.bw“ umbenannt. Hier posten wir vor allem Inhalte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Soziale Medien sind ein wertvolles Ins- trument für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes sowie die Nachwuchswer- bung. Die Aktivitäten auf den verschiede- nen Plattformen wurden daher verstärkt und teilweise neu ausgerichtet. Derzeit nutzt die Bauwirtschaft Baden-Würt- temberg sechs Social Media Kanäle, die Kampagne Bau – Dein Ding BW ist auf drei Kanälen präsent. Hier werden regel- mäßig aktuelle Bau- und Ausbildungsthe- men zielgruppengerecht kommuniziert.

8 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 I R E P © Baustelle der Zukunft WIR SIND AM PULS DER ZEIT Technische Entwicklung Neben der täglichen Unterstützung der Betriebe in Ausführungs- und Abrech- nungsfragen lagen die Arbeitsschwer- punkte der technischen Abteilung in den Bereichen: Nachhaltigkeit: Unterstützung der Abteilung Klimaschutz und Bauen in Fragen des Nachweises und der Umsetz- barkeit von Nachhaltigkeit bei Baustof- fen und Bauverfahren Arbeitssicherheit: Mitarbeit am Pro- jekt Innungsbetreuung, das der Verband gemeinsam mit der BG Bau durchführt Normungsarbeit, Schwerpunkt Betonnorm: Gemeinsame Lobbyarbeit mit den Spitzenverbänden im Vorfeld der Einführung der neuen Betonbau-Normen- generation, unter anderem im Rahmen des ZDB-Ausschusses Betonbau. Darüber hinaus wurde mit Blick auf die Zukunfts- fähigkeit der Betonbauweise die Ver- netzung mit Branchenpartnern wie dem Informationszentrum Beton oder dem Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein weiter ausgebaut. management sowie das Mängelmanage- ment. Eine Veranstaltung trug den Titel „Digicheck für Unternehmen“. Sie sollte den teilnehmenden Unternehmen helfen, ihren Digitalisierungsstand zu überprüfen und weitere Schritte in diesem Bereich zu gehen. Die Unterlagen inklusive Videoaufzeichnungen zu allen Websemi- naren stehen unseren Mitgliedsbetrieben jederzeit zur Verfügung. Im November 2022 fand in Ettlin- gen der erste Digitalisierungstag des Verbandes statt. Themen waren das Aufmaß bzw. die Mengenermittlung, die Bauabrechnung und der nachhaltige Materialﬂuss. Außerdem ging es um den digitalen Lieferschein, die Zutrittskontrol- le und die Nachunternehmerverwaltung. Neben der Vortragsreihe bot eine Fach- ausstellung mit über 20 Anbietern die Möglichkeit, sich zu informieren und aus- zutauschen. Darüber hinaus haben wir bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Erfahrungsaustausch Büroleitung, dem Winterseminar des Fachverbandes Fußbodenbau sowie mehreren Innungs- versammlungen Vorträge zum Thema Digitalisierung gehalten. Digitalisierung/BIM Im Frühjahr 2022 wurde die bereits zu- vor begonnene Reihe der verbandseige- nen Webseminare fortgesetzt. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Fotodokumen- tation, das Bürgschafts- und Vertrags- Der Arbeitskreis Digitales Bauen des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) war am 29./30. Juni 2022 zu Gast in der Verbandsge- schäftsstelle Freiburg. Den Teilnehmern wurden unter anderem die Aktivitäten der Bauwirtschaft Baden-Württemberg vorgestellt. Außerdem haben wir aktiv an den Präsenzveranstaltungen des HDB- Arbeitskreises Informationsmanagement teilgenommen. KOOPERATION MIT DEM BIM CLUSTER BW Im Bereich Building Information Modeling (BIM) hat der Verband mit dem BIM Cluster BW zusammengearbei- tet und am BIM Cluster Tag BW 2022 sowie an weiteren Veranstaltungen mitgewirkt. Die Teilnahme war für alle Mitglieder kostenlos. Auf dem Programm des Clustertags standen unter anderem die Themen „Von der Energiewende zur Ressourcenwende – kreislauffähiges Bau- en durch Digitalisierung“ und „Nachhal- tigkeit durch digital vernetzte Prozesse“. Bei dem Event „BIM Cluster meets Trans- net BW“ wurde die Anwendung von BIM am Beispiel eines aktuellen Projekts demonstriert. Gleiches galt für die Veran- staltung „Der digitale Bauantrag“. Hier erhielten die Teilnehmer anhand eines Bauprojekts in der Modellkommune Dortmund Einblicke in die Modellierung, Abläufe und Strukturen eines vollständig BIM-basierten Bauantrags. Die Vorteile eines solchen Vorgehens wurden ein- drucksvoll aufgezeigt.

n e d s e r D U T , l e h c s ö r G n a f e S © t 99 9 Klimaschutz und Bauen – solid UNIT WEGE ZUR KLIMANEUTRALITÄT Die Abteilung Klimaschutz und Bauen unterstützt Mitglieds- unternehmen dabei, die Transformation der Bauwirtschaft hin zu mehr Klimaschutz optimal zu bewältigen. Neben unserem Beratungsangebot haben wir eine Klima-Checkliste entwickelt, die zeigt, wie sich Bauﬁrmen möglichst klimafreundlich aufstel- len können. Ein neues Nachhaltigkeits-Schulungskonzept bietet zudem seit Frühjahr 2023 weitere Hilfen für Betriebe. Darüber hinaus setzen wir seit November 2022 im Rahmen der Hand- werk-2025-Werkstätten das Projekt „Nachhaltigkeit in der Baubranche“ um. Ziel ist es, kleine und mittlere Unter nehmen bei der Integration von Nachhaltigkeit zu unterstützen. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Leitfaden zusammen- gefasst, den wir allen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Mit unserer neuen Massivbau-Broschüre geben wir den Mitgliedsbetrieben ein optimales Argumentationsgerüst für die Ansprache potenzieller Endkunden an die Hand. Die Broschüre zeigt auf, warum mineralische Baustoffe auch im Hinblick auf Energiekosten und Nachhaltigkeit eine hervorra- gende Wahl sind. Mit der gleichen Zielsetzung wurde auch die Endkunden-Kampagne Massiv-mein-Haus neu gelauncht. Unter www.massiv-mein-haus.de können sich Bauherren über die Vor- teile der Massivbauweise informieren. Darüber hinaus haben Bauunternehmen die Möglichkeit, Partner der Kampagne zu werden. Sie proﬁtieren dann vom Marke ting-Werkzeugkoffer mit umfang reichen Werbematerialien. ENORME KLIMASCHUTZPOTENZIALE MINERALISCHER BAUSTOFFE Seit 2022 betreiben wir gemeinsam mit der Architekten- kammer Baden-Württemberg und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) die externe Geschäftsstelle des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“. Die Geschäftsstelle koordiniert den Strategiedialog, vernetzt die Akteure und wirkt bei operativen Aufgaben mit. Als konkretes Klimaschutzprojekt beteiligt sich unser Verband zudem an einem Kooperationsprojekt mit der Metropolregion Rhein-Neckar, das zum Ziel hat, das Gebiet zu einer Modell- region für klimafreundliches Bauen zu entwickeln. Um die Klimaschutzpotenziale innovativer mineralischer Baustoffe und Bauweisen noch besser gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu kommunizieren, wurde 2019 auf Ini tiative unseres Verbandes solid UNIT – Das Netzwerk für den inno- vativen Massivbau gegründet. Thomas Möller ist Vorstands- vorsitzender des Zusammenschlusses von Bauwirtschaft, Bau stofﬁndustrie, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kammern. Nach baden-württembergischem Vorbild haben sich gleichnamige Netzwerke in Bayern und auf Bundesebene, mit politischer Vertretung in Berlin, gebildet. Die drei Netzwerke arbeiten eng zusammen und präsentieren sich auf einer neuen gemeinsamen Homepage www.solid-unit.de mit einem Innova- tionsblog und einer Sammlung innovativer Beispielobjekte. Das Web-Seminarangebot von solid UNIT stößt bundesweit auf sehr großes Interesse. 2023 ﬁnden vier Seminare zu den Themen Energieefﬁzienz, Klimaresilienz, Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft statt. Ferner waren solid UNIT und die Bauwirtschaft Baden-Würt- temberg 2023 erneut Mitveranstalter des Zukunftstages Bau- wirtschaft im Rahmen der BetonTage. Darüber hinaus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedenste Gespräche mit politischen Vertretern geführt, um die Mitgliederinteressen an die Ministerien heranzutragen. Der im Oktober 2022 gemein- sam mit dem Landesverband Holzbau Baden-Württemberg und dem Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade durchgeführte Klimatag fand bei den Mitgliedsbetrieben eine sehr positive Resonanz. Daher ist für den 17. Oktober 2023 erneut eine Veranstaltung dieser Art geplant.

10 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 Interessenvertretung VOLLER EINSATZ FÜR DIE ANLIEGEN DER BAUWIRTSCHAFT Politische Aktivitäten Auch im Geschäftsjahr 2022/2023 haben wir uns im engen Austausch mit der Politik für wichtige Anliegen der Bauwirt- schaft eingesetzt. So ist der Verband maßgeblich an dem von der Landesregierung initiierten Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ beteiligt. Zentrale Themen sind hier die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, das ökologische Bauen sowie die Digitalisierung der Bauwirtschaft. Darüber hinaus führten Verbandsvertreter diverse Gespräche zu aktuellen Themen, unter anderem mit Staatssekretärin Andrea Lindlohr, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel, der Grünen-Landtagsfraktion, zahlreichen weiteren Landtagsab- geordneten sowie dem Wirtschaftsministerium. Auf mehreren Landesparteitagen bot sich zudem Gelegenheit zu intensiven politischen Kontakten. Wichtiger Ansprechpartner auf Landesebene ist das ba- den-württembergische Bauministerium, mit dem der Verband vetrauensvoll zusammenarbeitet. Als positives Signal für den Wohnungsbau haben wir die von Landesbauministerin Razavi eingeführte Realisierungsprämie in Höhe von 6.000 Euro be- grüßt. Diese Prämie wird unter bestimmten Voraussetzungen für jede fertiggestellte Wohnung gezahlt. Auch mit dem Landes- verkehrsministerium stehen wir in einem intensiven Austausch. In verschiedenen Gesprächen und Veranstaltungen wurden ins- besondere die Themen Investitionen in den Verkehrswegebau, Lieferengpässe und Preissteigerungen bei wichtigen Baumateri- alien, Ausführung von QSBW 4.0-Maßnahmen, Einführung der BIM-Methode, Nachhaltigkeit im Straßenbau sowie Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung erörtert. Darüber hinaus hat der Verband in zahlreichen politischen Schreiben auf dringende Anliegen der Bauwirtschaft aufmerk- sam gemacht. Wichtige Adressaten waren das baden-würt- tembergische Bauministerium, das Umweltministerium und das Wirtschaftsministerium. Inhaltlich ging es unter anderem um die Absenkung der Schwellenwerte bei der Photovoltaik- Pﬂicht-Verordnung, die Sicherstellung eines technologieoffenen Wettbewerbs im Rahmen des Landesklimaschutzgesetzes, die Harmonisierung der Landesbauordnungen, die Beschleunigung von Baugenehmigungsverfahren sowie die Schaffung einer ver- lässlichen Förderkulisse im Wohnungsneubau.

11 Erfolgreiche Pressearbeit Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Verband durch umfangreiche Pressearbeit wichtige Anliegen der Branche in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Mit Pressekonferenzen, zahlreichen Pressemitteilungen und tagesaktuellen Statements wurde eine hohe Medienpräsenz erreicht. Insgesamt sind mehr als 1.000 Berichte in verschiedensten Print- und Online-Publi- kationen erschienen, mit einer Reichweite von 229,2 Millionen Lesern. Hinzu kamen etliche Radio- und Fernsehinterviews. Über unsere Social-Media-Kanäle konnten wir ebenfalls viele Journalisten erreichen. ZWEI PRESSEKONFERENZEN MIT GROSSEM MEDIENINTERESSE Ein zentrales Thema in den Medien war im letzten Jahr die extreme Verteuerung von Energie und Baumaterialien durch den Ukrainekrieg, was erhebliche Auswirkungen auf die Bau- tätigkeit hatte. Steigende Baupreise, höhere Bauzinsen und die Inﬂation führten zu einer spürbaren Verschlechterung der Baukonjunktur. Vor diesem Hintergrund kritisierte der Verband mehrfach die massiven Einschnitte bei den Förderbedingungen für Wohnungsneubauten. Gleichzeitig wurde auf die gravie- renden Folgen der restriktiven Förderpolitik hingewiesen: Im Wohnungsbau kam es deswegen zu einer regelrechten Stornie- rungswelle. Zudem ging die Zahl der Baugenehmigungen stark zurück. Ein weiterer Schwerpunkt in der Pressearbeit: der hohe Sanierungs- und Ausbaubedarf in der Infrastruktur. Dabei setzte sich der Verband für eine schnellere Realisierung von Straßen- und Brückenbauprojekten ein. Auch auf den hohen Fachkräfte- bedarf wurde immer wieder medienwirksam hingewiesen, verbunden mit mehreren Personality-Stories zu erfolgreichen weiblichen Baufach- und Führungskräften. Daneben lud die Bauwirtschaft wieder zu zwei Presseter- minen ein. Am 18. August 2022 fand die Sommerpressekon- ferenz statt, am 25. Januar 2023 die Jahresauftaktpressekon- ferenz. Themenschwerpunkte waren die Wohnungsbaupolitik sowie Konzepte gegen den Fachkräftemangel. Außerdem ging es um den schnelleren Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektromobilität sowie um den Glasfaserausbau. An beiden Konferenzen nahmen jeweils über 20 Journalisten teil – entwe- der vor Ort oder per Videoschalte. Auch mehrere Fernseh- und Hörfunksender haben über die Baubranche berichtet. Filmprojekte Unser im Juli 2022 fertiggestellter Imageﬁlm „Bauen – Next Generation“ war ein Riesenerfolg. Schon wenige Tage nach Veröffentlichung schnellten die Klickzahlen, insbesondere auf Youtube, regelrecht in die Höhe. Bis heute wurden mehr als 124.000 Seitenaufrufe verzeichnet. Viele Mitgliedsbetriebe haben den Film auch für ihre eigenen Werbeaktivitäten ge- nutzt. Pünktlich zum Tag der Bauwirtschaft 2023 haben wir ein neues kurzes Filmintro mit erfolgreichen jungen Frauen am Bau produziert. Auch dieses Video wird über die sozialen Medien verbreitet und zeigt einmal mehr, dass die Bauwirtschaft für Vielfalt und starke Frauenpower steht. TARIFPOLITIK Vor dem Hintergrund der hohen Inﬂation konnte mit der Ge- werkschaft zu Beginn des Jahres 2023 ein durchaus akzeptab- ler Tarifvertrag über die Zahlung einer Inﬂationsausgleichsprä- mie ausgehandelt werden. Danach erhalten die Beschäftigten in der Bauwirtschaft in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 500 Euro. Die Prämie wird steuer- und sozialversicherungsfrei ausgezahlt. Sie kann mit bereits geleisteten betrieblichen Zah- lungen verrechnet und bei Bedarf ﬂexibel auf mehrere Monate verteilt werden. Nach wie vor gibt es in der Baubranche keinen tariﬂichen Mindestlohn. Stattdessen gilt seit Januar 2022 der gesetzliche Mindestlohn. Um die Attraktivität der Branche als Arbeitgeber zu sichern, strebt die Bauwirtschaft Baden-Württemberg jedoch an, in Zukunft wieder einen tariﬂichen Mindestlohn zu verein- baren, der über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Wichtig ist, dass es auch zukünftig bei nur einem Mindestlohn in der Branche bleibt, um die Kontrollierbarkeit zu erleichtern. Gesprächsbedarf mit der IG BAU bestand hinsichtlich der Schulungsveranstaltungen, die die Gewerkschaft in den Bildungszentren zu den Inhalten der Branchentarifverträge durchführt. Hintergrund waren Hinweise, dass die Gewerk- schaft diese Veranstaltungen insbesondere zur Mitgliederwer- bung nutze. Als Ergebnis der Gespräche konnte Mitte 2022 eine Vereinbarung über die Inhalte der Schulungen und deren Durchführung getroffen und damit das Problem gelöst werden. Die Anwendung der neuen Regelung zur Wegezeitent- schädigung, die zum 1. Januar 2023 in Kraft trat, bereitete vielen Betrieben Probleme. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat der Verband zahlreiche Informationen und Handreichungen zu diesem Thema herausgegeben sowie entsprechende Vorträge und Webinare angeboten. Darüber hinaus wurden Mitglieds- betriebe in schwierigeren Spezialfällen individuell beraten. Inzwischen haben die meisten Unternehmen die neue Regelung erfolgreich umgesetzt.

12 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 Umfangreiche Leistungen UNTERSTÜTZUNG UND BERATUNG Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht Anfang 2022 versuchte das Bundesarbeitsministerium über eine Verordnung zu den gesetzlichen Mindestlöhnen eine Pﬂicht zur elektronischen Arbeitszeiterfassung für die Branchen des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes mit einer Frist bis Oktober 2022 einzuführen. Die Verbände konnten dieses Vorhaben stoppen. Es wäre faktisch nicht umsetzbar gewesen. Weder die Betriebe noch die IT-Dienstleister waren darauf vor- bereitet. Das Ministerium hat nun eine entsprechende Regelung für 2023 angekündigt. Im Herbst 2022 sorgte dann eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts für Aufregung. Die Be- richterstattung darüber suggerierte, dass ab sofort alle Betriebe die Arbeitszeit elektronisch erfassen müssten. Dies entpuppte sich als klassischer Fehlalarm. Für Baubetriebe hat sich durch das Urteil nichts geändert. Insofern werden wir den angekün- digten Gesetzentwurf abwarten. Ein wichtiges Thema war auch das Chancengleichheits- gesetz, das die Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland erleichtern soll. Der hohe Bedarf der Bauwirtschaft an Arbeits- kräften ohne formale Qualiﬁkation wurde dabei leider nicht berücksichtigt. Wirtschafts- und Baurecht Die infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine beschlossenen Sanktionen gegen Russland haben zu Lieferengpässen und enormen Preissteigerungen bei wichtigen Baumaterialien geführt. Der Verband hat sich daher gegenüber der Politik für eine gerechte Verteilung der kriegsbedingten Mehrkosten eingesetzt und auf eine praktikable Lösung gedrängt. Immerhin haben die zuständigen Ministerien auf Bundes- und Landes- ebene entsprechende Erlasse für die öffentlichen Auftraggeber herausgegeben, die jedoch aufgrund ihrer Komplexität kaum Wirkung zeigen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Verwer- tung von Bodenaushub und Bauschutt. Die bundesweit geltende Mantelverordnung löst zum 01.08.2023 die bisher in Baden- Württemberg geltenden Vorschriften ab. Für Bauunternehmen ist es essenziell, sich mit den neuen Regelungen vertraut zu machen. Der Verband bietet seinen Mitgliedern entsprechende Informationen und Schulungen an. Unternehmensführung Die Mitgliederberatung konzentrierte sich auf die Schwer- punkte Betriebsnachfolge, Kostenanalyse und Fördermittel. Außerdem ging es um die EU-Taxonomie, um Materialpreis- erhöhungen sowie um steuerliche Fragen zur neuen Wege- zeitentschädigung. Neben Web-Seminaren sowie Vorträgen in Innungen und Fachgruppen wurden aktuelle Änderungen in den Gebieten Unternehmensführung und Steuern im Mitglieder- bereich der Verbandshomepage veröffentlicht. Servicegesellschaft Das Weiterbildungsangebot der Servicegesellschaft umfasste überwiegend Online-Veranstaltungen. Hier konnte der Themen- bereich Baustellen- und Nachtragsmanagement ausgebaut werden. Darüber hinaus fanden zwei Unternehmerseminare (in Präsenz), ein Gipfelseminar, Fachexkursionen und eine Abenteuertour statt. Bei der Offensive Meisterhaft sind Nach- haltigkeit und Klimaschutz künftig wichtige Qualitätskriterien. Das Meisterhaft-Logo wurde entsprechend angepasst. Als neue Aufgabe hat die Servicegesellschaft im November 2022 die Geschäftsführung der bundesweiten Kampagne „Massiv mein Haus“ übernommen. Im Rahmen des Innungsbetreuungskonzeptes wurden zu- sätzliche Workshops für Innungsvorstände angeboten. Auf großes Interesse stößt bei den Mitgliedsbetrieben weiterhin das Leistungsportfolio der BAMAKA: Rund 75 Prozent der Firmen nutzten im Berichtsjahr die Vorteile des Rahmenvertrages. LEGALITÄTSKONZEPT Ein wichtiges Ziel des Verbandes ist es, mehr Transparenz und Legalität in der Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Nach- unternehmern in der Bauwirtschaft sicherzustellen. Dazu haben wir vor acht Jahren gemeinsam mit dem Zoll einen runden Tisch ins Leben gerufen. Beteiligt sind auch die SOKA BAU, die BG BAU, die Gewerkschaft sowie Vertreter unserer Mitglieds- unternehmen. In diesem Rahmen hat unser Verband ein Nach- unternehmer-Management erarbeitet, das inzwischen schon mehrfach in Qualiﬁzierungslehrgängen an interessierte Mit- gliedsbetriebe weitervermittelt wurde. Darüber hinaus haben wir zusammen mit einem Start-up-Unternehmen eine Software- lösung für den rechtssicheren Umgang mit Nachunternehmern entwickelt. An weiteren Verbesserungen und Hilfestellungen für die Mitgliedsbetriebe wird kontinuierlich gearbeitet.

13 FACHGRUPPEN FACHGRUPPE FLIESEN- UND PLATTENVERLEGEGEWERBE FACHGRUPPE FUSSBODENBAU FACHGRUPPE LEITUNGSBAU FACHGRUPPE HOCHBAU FACHGRUPPE VERKEHRSWEGE- UND TIEFBAU FACHGRUPPE WÄRME-, KÄLTE-, SCHALL- UND BRANDSCHUTZ ARBEITSKREISE ERFAHRUNGSAUSTAUSCH BÜRO LEITUNG ARBEITSKREIS JUNG UNTERNEHMER/INNEN Im Austausch miteinander FOREN FÜR DIALOG UND GESELLIGKEIT Unsere Mitgliedsunternehmen haben die Möglichkeit, in zahlreichen Fachgrup- pen und Arbeitskreisen mitzuarbeiten. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Web-Seminare zu aktuellen Themen aus den Bereichen Recht, Unternehmensfüh- rung und Digitalisierung an - teilweise in Zusammenarbeit mit externen Anbietern wie der BG Bau oder der SOKA-BAU. Erfreulicherweise konnte unser reguläres Veranstaltungsportfolio nach dem Abklingen der Corona-Pandemie ab Sommer 2022 wieder vollständig in Präsenz umgesetzt werden. So fand im Juli 2022 der Tag der Bauwirtschaft als erstes großes Event nach Corona mit 500 Teilnehmern im Europa-Park in Rust statt. Unsere drei Spätsommertreffen im darauffolgenden September stießen ebenfalls auf positive Resonanz. Das For- mat „Wichtiges und Aktuelles aus dem Verband“ wurde im März 2023 unter reger Beteiligung der Mitgliedsbetriebe an drei Standorten durchgeführt. Sehr gut besucht war Ende März/Anfang April auch das zweitägige Obermeister- seminar. Ein zusätzliches Highlight des Verbandsjahres ist im Juli 2023 der Tag der Bauwirtschaft in Künzelsau. Arbeitsschutz-Initiative Im Rahmen der Arbeitsschutz-Initiative des Verbandes wurden die ersten Road- shows in den Innungen durchgeführt. Das Interesse der Firmen war groß. Im offenen Austausch mit der BG BAU konnten Anregungen und Kritik geäußert werden. Zudem wurde den Betrieben vermittelt, welche umfangreichen Dienst- leistungen sie – gerade als kleines Unternehmen – bei der BG Bau in An- spruch nehmen können. Für die teilneh- menden Firmen war es sehr aufschluss- reich zu erfahren, dass die Beraterinnen und Berater des arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Dienstes der BG BAU (ASD) gegenüber den Aufsichts- personen der Berufsgenossenschaft einer Schweigepﬂicht unterliegen. Man kann diese Personen also um eine Be- ratung bitten, ohne dass festgestellte Deﬁzite innerhalb der BG BAU „durch- gesteckt“ werden. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern der Veranstaltung die zunehmende Bedeutung der Arbeits- schutzunterweisung vermittelt und gleichzeitig aufgezeigt, wie man diese quasi „nebenbei“ in die tägliche Praxis integrieren kann.

14 GESCHÄFTSBERICHT 2022/23 IHRE ANSPRECH PARTNER/INNEN UNSERE ZENTRALEN VERANTWORTLICHEN: DIRK SIEGEL Geschäftsführer Bildungsakademie Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Geschäftsführer Berufsbildung siegel@bildung.bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 42 ULRIKE MACK-LANDHÄUSSER Geschäftsführerin Service gesellschaft der Bauwirtschaft mail@service.bauwirtschaft-bw.de Tel. 07153 9386 - 0 RAINER MANG Geschäftsführer Bau- und Wirtschaftsrecht mang@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 25 STEFFEN REUTER Geschäftsführer Technik reuter@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 27 AUSSERDEM IN DER BERATUNG FÜR SIE DA: Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht SARAH JOEPGEN BARBARA SCHINKEL joepgen@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 28 schinkel@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 31 Bau- und Wirtschaftsrecht HEINZ GEORG KERN kern@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 23 Beide Rechtsbereiche (Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht + Bau- und Wirtschaftsrecht) MARTIN KUNST TORSTEN SPIERING LAURENS SCHRÖDER kunst@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 -16 spiering@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 50 schroeder@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301-13 Digitalisierung MAXIMILIAN DUDENHÖFFER CARMEN KIEFER dudenhoeffer@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301- 47 kiefer@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 45

15 THOMAS MÖLLER Hauptgeschäftsführer, Geschäftsführer Bildungsakademie moeller@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 21 HOLGER BRAUN Stellv. Hauptgeschäftsführer, Geschäftsführer Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht braun@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 27 MANUELA SCHWÖRER Geschäftsstellenleiterin Freiburg, Abteilungsleiterin Unternehmensführung und Digitalisierung schwoerer@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 40 SVEN GUNDACKER Geschäftsstellenleiter Mannheim, Beratung Arbeits- und Baurecht gundacker@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301- 30 ALEXANDER ROTHER Bezirksstellenleiter Ulm, Netzwerk manager Klimaschutz und Bauen, Beratung Technik rother@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0731 33775 ELENI AUER Abteilungsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit auer@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 34 NADINE STÖCKLE Abteilungsleiterin Marketing & Events stoeckle@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 32 WIEBKE ZUSCHLAG Abteilungsleiterin Klimaschutz und Bauen zuschlag@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301- 42 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Klimaschutz und Bauen Betreuung Ehrenamtsgremien GREGOR GIERDEN BEATRIX IMMIG SILVIA RAHNER gierden@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 60 immig@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301-44 rahner@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301-17 Marketing & Events MORITZ REUSCH Online-Marketing KATI STEGER Veranstaltungen ALICE TÁTRAI-GRUDA Koordination Schul- und Messebesuche reusch@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0621 42301- 40 steger@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0711 64853 - 22 tatrai-gruda@bauwirtschaft-bw.de Tel. 0761 70302 - 26

BAUWIRTSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG E. V. Geschäftsstelle Stuttgart Hohenzollernstr. 25 70178 Stuttgart Tel. 0711 64853 - 0 Fax 0711 64853 - 49 stuttgart@bauwirtschaft-bw.de Geschäftsstelle Freiburg Holbeinstr. 16 79100 Freiburg Tel. 0761 70302 - 0 Fax 0761 70302 - 30 freiburg@bauwirtschaft-bw.de Geschäftsstelle Mannheim Bassermannstr. 40 68165 Mannheim Tel. 0621 42301- 0 Fax 0621 42301- 20 mannheim@bauwirtschaft-bw.de Bezirksstelle Ulm Neuer Graben 21 89073 Ulm Tel. 0731 33775 Fax 0731 36786 ulm@bauwirtschaft-bw.de www.bauwirtschaft-bw.de