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Pressemeldungen

Baukonjunktur: Wohnungsbau weiter im freien Fall – Auch Wirtschaftshochbau rückläufig

Die Politik muss schnellstmöglich handeln!

Stuttgart. Der dramatische Abwärtstrend im Wohnungsbau hat sich zu Beginn des Jahres 2024 weiter beschleunigt: Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg gingen die Auftragseingänge in dieser Sparte im Januar in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten um nominal 36,8 % zurück. Im Januar des Vorjahres hatte das Minus bereits bei 25,1 % gelegen, im Gesamtjahr 2023 bei 20,3 %. „Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Die Aussichten für den Wohnungsbau haben sich nochmals verdüstert. Das Erreichen der wohnungspolitischen Ziele der Bundesregierung rückt in immer weitere Ferne. Die Wohnungsnot in größeren Städten und Ballungsräumen droht sich damit weiter zu verschärfen“, warnt Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Auch die Ordereingänge im Wirtschaftshochbau sind mit -14,0 % deutlich rückläufig. Hier spiegeln sich die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die gestiegenen Leerstände bei Büroimmobilien wider. Positiver stellt sich dagegen die Lage im Tiefbau dar.

Erstmals seit 2009 ist die Zahl der Beschäftigten im baden-württembergischen Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Sie sank um 0,6 % auf 115.043. Thomas Möller ist über diese Entwicklung besorgt: „Wir können uns einen Beschäftigungsabbau nicht leisten. Um die enormen Bauaufgaben der kommenden Jahre, etwa im Wohnungsbau oder in der Infrastruktur, zu bewältigen, brauchen wir ausreichend Fachkräfte. Deshalb müssen wir alles tun, um steigende Arbeitslosenzahlen und Insolvenzen am Bau zu vermeiden.“

Um eine Trendwende im Wohnungsbau herbeizuführen, fordert die Bauwirtschaft endlich energische Gegenmaßnahmen der Politik. „Seit über einem Jahr weisen wir auf die katastrophale Situation hin. Doch die bisher umgesetzten Schritte sind viel zu schwach und zu zögerlich. Die Politik muss jetzt groß denken und sofort alle Hebel in Bewegung setzen, um die Wohnungsbaukrise zu lösen. Wir brauchen schnellstmöglich die versprochene degressive Abschreibung im Mietwohnungsbau. Außerdem muss die Grunderwerbsteuer gesenkt und die soziale Wohnraumförderung deutlich ausgeweitet werden. Auch eine Verbesserung der KfW-Neubauprogramme ist dringend erforderlich, z.B. durch die Förderung von EH 55-Gebäuden. Nur durch schnelles und entschlossenes politisches Handeln kann ein weiterer Einbruch im Wohnungsbau noch verhindert werden“, so der eindringliche Appell von Thomas Möller.

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