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Pressemeldungen

2,2 % mehr neue Lehrverträge auf dem Bau in Baden-Württemberg

Branche setzt zur Fachkräftesicherung verstärkt auf Weiterbildung

Stuttgart. Stabilisierung auf gutem Niveau, so beschreibt der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die aktuelle Entwicklung der Lehrlingszahlen auf dem Bau. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 haben insgesamt 5.957 Jugendliche im Land eine Bauausbildung absolviert, gegenüber 2017 ein leichter Zuwachs um 1,3 %. Im ersten Ausbildungsjahr fiel das Plus mit 2,2 % und 1.911 neu abgeschlossenen Lehrverträgen sogar noch etwas deutlicher aus. Damit scheint sich der Ausbildungsmarkt auf dem Bau weiter zu festigen. „Immer mehr junge Menschen entdecken offenbar die Potentiale, die in den Bauberufen und in unserer Branche stecken“, kommentierte Thomas Möller die insgesamt positive Lehrlingsentwicklung. „Dazu beigetragen haben sicher auch die anhaltend gute Baukonjunktur, die vielfältigen Zukunftsaufgaben im Bereich Infrastruktur sowie im Energie- und Umweltsektor und nicht zuletzt die attraktiven Lehrlingsvergütungen in unserer Branche.“

Den höchsten Ausbildungsbedarf seitens der Unternehmen und damit die meisten Ausbildungsverhältnisse gab es 2018 bei den Zimmerern (1.865 Lehrlinge), gefolgt von den Maurern (924) und den Stuckateuren (544). Immer stärker nachgefragt werden auch Berufe im Tiefbaubereich wie etwa Straßenbauer (540 Lehrlinge) oder Baugeräteführer. Bei diesem sehr technisch orientierten Ausbildungsberuf verzeichnet die Bauwirtschaft im aktuellen Ausbildungsjahr erneut Rekordzuwächse. Baden-Württemberg bildet mit 286 Jugendlichen bundesweit derzeit die meisten Baugeräteführerlehrlinge aus.

Dennoch reichen die neu abgeschlossen Lehrverträge nicht aus, um den enormen Fachkräftebedarf der Zukunft zu decken. Möller fordert deshalb, dass die Bundesregierung eine zielgerichtete Zuwanderung in die Ausbildung ermöglicht, auch für junge Menschen aus nicht EU-Ländern. Durch angelernte Hilfskräfte im Rahmen der Flüchtlingsintegration allein könne das Problem der fehlenden Fachkräfte auf dem Bau nicht dauerhaft gelöst werden. Der hohe Maschinenanteil sowie die starke Technisierung in der Bauwirtschaft bedingten eine fundierte und qualifizierte Bauausbildung.

Daneben setzt die Branche verstärkt auf die Weiterbildung von bereits vorhandenen Fach- und Führungskräften. „Unsere Fortbildungsprogramme für neue Bauverfahren und Bautechniken, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, werden von unseren Unternehmen stark nachgefragt“, so Thomas Möller. Er ist generell zuversichtlich, dass trotz der hohen Auftragsvolumens und der anhaltend großen Nachfrage nach Bauleistungen, die meisten Bauprojekte im Land auch weiterhin in einem angemessenen Zeitrahmen abgewickelt werden können.

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