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THE­MEN

Jen­seits der all­täg­li­chen un­ter­neh­me­ri­schen Pra­xis wird die Ent­wick­lung in der Bau­bran­che von zahl­rei­chen über­ge­ord­ne­ten Trends und The­men ge­prägt, die auch für un­se­re Ge­sell­schaft ins­ge­samt von gro­ßer Be­deu­tung sind. Wel­chen Bei­trag leis­tet die Bau­wirt­schaft zur Um­set­zung der En­er­gie­wen­de? Wel­che Chan­cen er­öff­net der di­gi­ta­le Wan­del für das Bau­en von mor­gen? Wie kann die Ent­sor­gung mi­ne­ra­li­scher Bau­ab­fäl­le sinn­voll ge­löst wer­den? Die nach­fol­gen­den Tex­te ge­ben Ein­bli­cke in ak­tu­el­le Bau­the­men.

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For­de­run­gen zu den Kom­mu­nal­wah­len 2024

Die Bau­wirt­schaft be­fin­det sich der­zeit in kon­junk­tu­rell schwie­ri­gem Fahr­was­ser. Vor al­lem im Woh­nungs­bau sind die Auf­trags­ein­gän­ge ein­ge­bro­chen. Die Bran­che for­dert da­her schnellst­mög­lich wirk­sa­me Ge­gen­maß­nah­men. Vor al­lem müs­sen die Kom­mu­nen aus­rei­chend Bau­land aus­wei­sen. Wich­tig sind auch ef­fi­zi­en­te För­der­pro­gram­me für den Woh­nungs­bau. Dar­über hin­aus gilt es, die In­fra­struk­tur durch aus­rei­chen­de In­ves­ti­tio­nen zu stär­ken. Wei­te­re zen­tra­le An­lie­gen sind die För­de­rung der en­er­ge­ti­schen Ge­bäu­de­sa­nie­rung, der Aus­bau der grün-blau­en In­fra­struk­tur, der Bü­ro­kra­tie­ab­bau so­wie das nach­hal­ti­ge Bau­en.

Die wich­tigs­ten For­de­run­gen sind im Fly­er „Zukunft bauen“ zu­sam­men­ge­fasst.

Die Bau­wirt­schaft und die En­er­gie­wen­de
Energiewende in der Bauwirtschaft

Die En­er­gie­wen­de ist eine ge­wal­ti­ge ge­samt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be, die bis 2050 ehr­gei­zi­ge Zie­le ver­folgt. Doch nicht nur gro­ße En­er­gie- und Tech­no­lo­gie­kon­zer­ne müs­sen die­se Her­aus­for­de­rung mit ih­rem Know­how meis­tern. Auch die Bau­wirt­schaft trägt ih­ren Teil dazu bei. Denn sie ver­fügt über die Pro­jekt­ent­wick­lungs- und Aus­füh­rungs­kom­pe­tenz für die Um­set­zung der En­er­gie­wen­de - so­wohl im Be­reich der Er­zeu­gung und Ver­tei­lung von En­er­gie als auch bei der Spei­che­rung und Ein­spa­rung.
 

Er­zeu­gung

Im Sek­tor En­er­gie-Er­zeu­gung liegt der Schwer­punkt vor al­lem beim Aus­bau der Wind­kraft – durch Off­shore-An­la­gen aber auch an Land. Die Bau­wirt­schaft legt das Fun­da­ment für eine sta­bi­le Tech­nik.
 

Spei­che­rung

En­er­gie­er­zeu­gung und En­er­gie­ver­brauch sind lei­der zeit­lich nicht ge­kop­pelt. Die Son­ne scheint nur am Tag und Wind­rä­der ste­hen auch mal still. Da­her be­darf es Lö­sun­gen für die Spei­che­rung von En­er­gie. Die Bau­wirt­schaft lie­fert mit Pump­spei­cher-Was­ser­kraft­wer­ken eine kos­ten­ef­fi­zi­en­te und ef­fek­ti­ve Lö­sung, da­mit der En­er­gie­be­darf auch zeit­un­ab­hän­gig ge­deckt wer­den kann.
 

Ver­tei­lung

Ne­ben der zeit­lich un­glei­chen Ver­tei­lung von Ver­brauch und Er­zeu­gung sind die räum­li­chen Ent­fer­nun­gen eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Wind­ener­gie aus den gro­ßen Off­shore-An­la­gen in Nord- und Ost­see muss auch in den wirt­schafts­star­ken Sü­den der Re­pu­blik trans­por­tiert wer­den. Die Bau­wirt­schaft baut die da­für not­wen­di­gen ober­ir­di­sche Tras­sen und lie­fert al­ter­na­tiv auch das ent­spre­chen­de Tief­bau-Know-How für un­ter­ir­di­sche Leit­sys­te­me, die zu­dem für wei­te­re Tech­no­lo­gi­en wie bei­spiels­wei­se Da­ten­lei­tun­gen nutz­bar sind.
 

Ein­spa­rung

So­wohl bei der Sa­nie­rung und Mo­der­ni­sie­rung von Alt­bau­ten so­wie Be­stands­ge­bäu­den, als auch beim Neu­bau en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter Bau­wer­ke ist eine Ein­spa­rung im Res­sour­cen­ver­brauch mög­lich. Hier kön­nen die Bau­un­ter­neh­men ei­nen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten, um den Ver­brauch zu re­du­zie­ren und zu­gleich die Um­welt durch ver­bes­ser­te Dämm­maß­nah­men und kli­ma­neu­tra­ler Bau­stof­fe zu scho­nen.

Die Bau­wirt­schaft ver­fügt über die ent­spre­chen­de Pro­jekt­ent­wick­lungs- und Aus­füh­rungs­kom­pe­tenz. Grund­la­ge für den Er­folg sind be­darfs­ge­rech­te In­ves­ti­tio­nen und ad­äqua­te Rah­men­be­din­gun­gen.

Ef­fi­zi­enz durch Di­gi­ta­li­sie­rung
Digitalisierung in der Bauwirtschaft

Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­wirt­schaft

Wie in der Ge­samt­wirt­schaft schrei­tet die Di­gi­ta­li­sie­rung auch in der Bau­bran­che mit ho­hem Tem­po vor­an. Viel­fäl­ti­ge In­no­va­tio­nen tra­gen dazu bei, das Bau­en ef­fek­ti­ver zu ge­stal­ten, und hel­fen bei der Op­ti­mie­rung der be­trieb­li­chen Ab­läu­fe.  Weit ver­brei­tet sind in­zwi­schen z.B. die GPS-Ver­mes­sung oder 3D-Ma­schi­nen­steue­rungs­sys­te­me. Die­se Tech­ni­ken ver­ein­fa­chen die Ar­beit auf der Bau­stel­le – so kön­nen z.B. ex­ter­ne Ex­per­ten Bau­stel­len­da­ten von weit­her ab­ru­fen und müs­sen nicht ex­tra an­rei­sen. Ein wei­te­res Bei­spiel ist der Ein­satz von Droh­nen für die Ge­bäu­de- oder Ge­län­de­ver­mes­sung.  Mit Hil­fe der Flug­ge­rä­te lässt sich – ne­ben er­heb­li­chen Pro­duk­ti­vi­täts­ge­win­nen - eine aus­ge­zeich­ne­te Prä­zi­si­on er­rei­chen - etwa bei der Auf­nah­me sa­nie­rungs­be­dürf­ti­ger Brü­cken.  Auch in der Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on gibt es zahl­rei­che Neu­ent­wick­lun­gen: Di­gi­ta­li­sier­te Ar­beits­pro­zes­se, mo­bi­les Ma­schi­nen­ma­nage­ment oder das di­gi­ta­le Bau­ta­ge­buch ge­hö­ren heu­te bei vie­len Bau­fir­men zur Nor­ma­li­tät.
 

Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling (BIM)

Eine an­de­re Di­men­si­on der Di­gi­ta­li­sie­rung stellt Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­de­ling (BIM) dar. Grund­ge­dan­ke die­ser Me­tho­de ist die enge Ver­net­zung al­ler an der Er­rich­tung und Be­wirt­schaf­tung ei­nes Ge­bäu­des Be­tei­lig­ten. Die ver­bes­ser­te Kom­mu­ni­ka­ti­on ge­währ­leis­tet eine hohe Bau­qua­li­tät und spür­ba­re Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen. Das Sys­tem funk­tio­niert auf der Grund­la­ge ei­nes drei­di­men­sio­na­len Bau­werks­mo­dells, das als vir­tu­el­ler Zwil­ling des rea­len Ge­bäu­des er­ar­bei­tet wird. Alle Bau­werks­da­ten wer­den di­gi­tal er­fasst und ste­hen wäh­rend des ge­sam­ten Ge­bäu­de­le­bens­zy­klus - von der Pla­nung über den Bau bis zur Nut­zung – den je­weils Zu­stän­di­gen zur Ver­fü­gung. Wäh­rend des Pla­nungs- und Bau­pro­zes­ses ar­bei­ten die Be­tei­lig­ten zu­nächst mit ih­rer Soft­ware an ei­ge­nen 3D-Mo­del­len. Sie füh­ren die­se dann über eine Schnitt­stel­le zu­sam­men. Alle Mit­wir­ken­den kön­nen auf die Da­ten zu­grei­fen, da­mit ar­bei­ten und sich un­ter­ein­an­der aus­tau­schen. Ein Vor­teil der BIM-Me­tho­de be­steht auch dar­in, dass ein Bau­werk vor der Rea­li­sie­rung fer­tig ge­plant wer­den muss. Dies er­mög­licht mehr Ter­min­treue und hohe Kos­ten­si­cher­heit.
 

Wei­ter­ent­wick­lung der Aus­bil­dung

Um die Nach­wuchs­kräf­te in den Bau­be­ru­fen op­ti­mal auf die di­gi­ta­li­sier­te Ar­beits­welt vor­zu­be­rei­ten, ha­ben die Bau­ver­bän­de neue For­men des Wis­sens­er­werbs so­wie di­gi­ta­le Tech­ni­ken in die Aus­bil­dung in­te­griert. Dazu ge­hö­ren die Nut­zung mo­der­ner Un­ter­richts­me­di­en wie in­ter­ak­ti­ver Whi­te­boards (Wand­ta­feln) und Ta­blet­com­pu­ter, das Ar­bei­ten mit drei­di­men­sio­na­len CAD-Mo­del­len oder die Ein­be­zie­hung der In­ter­net­re­cher­che  z.B. bei der Ar­beits­vor­be­rei­tung. Ganz neue Mög­lich­kei­ten bie­tet der Ein­satz von Si­mu­la­to­ren bei der Kran- und Bag­ge­r­aus­bil­dung, der das ri­si­ko­freie und den­noch rea­li­täts­na­he Üben auch schwie­ri­ger Si­tua­tio­nen er­laubt. Er­lernt wird gleich­falls der Um­gang mit di­gi­ta­len Ver­mes­sungs­ge­rä­ten. Neue For­men der Zu­sam­men­ar­beit und der Selbst­re­fle­xi­on beim Ler­nen ent­ste­hen durch die Ein­rich­tung di­gi­ta­ler Platt­for­men, auf de­nen Aus­zu­bil­den­de Ar­beits­er­geb­nis­se prä­sen­tie­ren und mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren kön­nen.
 

Noch viel Po­ten­zi­al für di­gi­ta­le In­no­va­tio­nen 

Trotz vie­ler Neu­ent­wick­lun­gen ist der di­gi­ta­le Wan­del in der Bau­wirt­schaft bei wei­tem noch nicht ab­ge­schlos­sen. Ein gro­ßes In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al ha­ben z.B. der Ein­satz von Ro­bo­tern auf Bau­stel­len oder die Pro­duk­ti­on von Bau­tei­len im 3D-Druck. Auch die Mög­lich­kei­ten der Droh­nen­nut­zung sind längst nicht aus­ge­reizt. Den­noch steht fest: Auch in der Zu­kunft wird der Mensch im Mit­tel­punkt des Bau­ge­sche­hens ste­hen. Da­her bil­den qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter wei­ter­hin das wich­tigs­te Ka­pi­tal der Bau­bran­che und ih­rer Un­ter­neh­men.

Ent­sor­gungs­pro­blem von Erd­aus­hub und Bau­schutt
Entsorgungsproblem von Erdaushub und Bauschutt

Die Ent­sor­gung von mi­ne­ra­li­schen Bau­ab­fäl­len wird auf Grund ver­schärf­ter Vor­schrif­ten und man­geln­dem De­po­nie­raum im­mer kom­pli­zier­ter und kost­spie­li­ger. Dies läuft den er­klär­ten po­li­ti­schen Zie­len zu­wi­der, güns­ti­gen Wohn­raum zu schaf­fen und die In­fra­struk­tur mög­lichst wirt­schaft­lich aus­zu­bau­en bzw. zu er­neu­ern. Zu­dem ist der Trans­port von Erd­aus­hub und Bau­schutt we­gen feh­len­der orts­na­her Ent­sor­gungs­mög­lich­kei­ten über wei­te Ent­fer­nun­gen hin­weg we­der öko­no­misch noch öko­lo­gisch zu recht­fer­ti­gen. Je nach Re­gi­on und Be­las­tung des Bo­dens fal­len für die Ent­sor­gung von Erd­aus­hub bei ei­nem Ein­fa­mi­li­en­haus mitt­ler­wei­le zwi­schen 15.000,- und 70.000,- Euro an.
 

Erd­aus­hub vor Ort be­las­sen

Die Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg hat des­halb ein ent­spre­chen­des Po­si­ti­ons­pa­pier er­ar­bei­tet, um die Ent­sor­gungs­pro­ble­ma­tik ge­gen­über der Po­li­tik zu ver­deut­li­chen und al­ter­na­ti­ve Ver­wer­tungs­mög­lich­kei­ten auf­zu­zei­gen. Das Po­si­ti­ons­pa­pier wur­de Um­welt­mi­nis­ter Franz Un­ter­stel­ler Mit­te 2019 of­fi­zi­ell über­reicht. Zen­tra­le For­de­run­gen sind, bei Bau­maß­nah­men na­tür­li­chen Erd­aus­hub ent­we­der vor Ort zu be­las­sen, in­dem man das ge­sam­te Ge­län­deni­veau ein we­nig an­hebt und den an­fal­len­den Erd­aus­hub seit­lich wie­der an­füllt. Oder aber das Ma­te­ri­al in Orts­nä­he wie­der ein­zu­bau­en, z.B. in ört­li­che Stra­ßen­däm­me und Lärm­schutz­wän­de. Au­ßer­dem muss über po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lun­gen end­lich eine deut­lich hö­he­re Re­cy­cling­quo­te bei Bau­schutt er­reicht wer­den.
 

Vor­aus­schau­en­des Ab­fall­kon­zept

Eine wei­te­re For­de­rung: Bei ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Ab­bruch­maß­nah­men sei­tens des Auf­trag­ge­bers muss zwin­gend ein vor­aus­schau­en­des Ab­fall­ent­sor­gungs­kon­zept er­stellt wer­den. Für Neu­bau­maß­nah­men soll­te die­se Re­ge­lung ab 500 qm³ Bo­den­aus­hub gel­ten. Da­durch wird si­cher­ge­stellt, dass ein Bau­un­ter­neh­mer recht­zei­tig weiß, was mit dem aus­ge­ho­be­nen Erd­mas­sen ge­schieht. Mit der Ver­pflich­tung zu ei­nem früh­zei­ti­gen Ab­fall­ent­sor­gungs­kon­zept las­sen sich die Kos­ten für Bau­her­ren deut­lich sen­ken und zu­gleich durch ge­rin­ge Trans­port­we­ge die Um­welt scho­nen.

Lesen Sie mehr dazu in unserem Positionspapier. Bei Be­darf kön­nen auch meh­re­re Ex­em­pla­re in ge­druck­ter Form kos­ten­los in un­se­rer Ver­bands­ge­schäfts­stel­le Stutt­gart an­ge­for­dert wer­den.

Bau­stel­len­ra­dar
Baustellenradar

Wo wird ge­baut? War­um gibt es Bau­stel­len? Und wes­halb sieht man dort manch­mal nie­man­den ar­bei­ten? Hier die wich­tigs­ten In­for­ma­tio­nen zu die­sen Fra­gen.
 

Wo wird ge­baut?

Mo­bi­li­tät­braucht eine funk­tio­nie­ren­de In­fra­struk­tur. Da Stra­ßen nicht ewig hal­ten, müs­sen sie nach ei­ner ge­wis­sen Zeit zwangs­läu­fig aus­ge­bes­sert oder er­neu­ert wer­den. Wo ge­nau, se­hen Sie im Baustelleninformationssystem des Bundes und des Landes Baden-Württemberg. Dort er­hal­ten Sie ei­nen gu­ten Über­blick über die ak­tu­el­len Bau­stel­len­tä­tig­kei­ten auf deut­schen Au­to­bah­nen und auf Bun­des­stra­ßen in Ba­den-Würt­tem­berg.
 

War­um gibt es so vie­le Bau­stel­len?

Wit­te­rung und Ver­kehr hin­ter­las­sen ihre Spu­ren an den Stra­ßen. Vor al­lem lan­ge und har­te Win­ter be­las­ten den Asphalt. Wenn Was­ser durch klei­ne Ris­se in der Ober­flä­che ins In­ne­re ein­dringt und bei Frost ge­friert, sprengt dies den Stra­ßen­be­lag auf. Ist die Ober­flä­che erst ein­mal auf­ge­bro­chen, schrei­tet der Zer­stö­rungs­pro­zess schnell vor­an. Durch das Ge­wicht der Fahr­zeu­ge, ins­be­son­de­re der LKW, bricht das an­ge­grif­fe­ne Ma­te­ri­al wei­ter ab und das Schlag­loch ver­grö­ßert sich.

Schlag­lö­cher be­ein­träch­ti­gen die Ver­kehrs­si­cher­heit – je tie­fer und grö­ßer das Loch, des­to grö­ßer ist die von ihm aus­ge­hen­de Ge­fahr. Um die Ver­kehrs­si­cher­heit­zu er­hal­ten, brau­chen Stra­ßen re­gel­mä­ßi­ge Pfle­ge. Mit zu­neh­men­der Zahl der aus­ge­bes­ser­ten Stel­len wür­de je­doch ir­gend­wann ein Fli­cken­tep­pich ent­ste­hen. Da ein solch in­ho­mo­ge­ner Be­lag nicht gut zu be­fah­ren ist und auch Be­las­tun­gen we­ni­ger stand­hält, muss der Fahr­bahn­be­lag nach ei­ner ge­wis­sen Zeit kom­plett er­neu­ert wer­den.

Ne­ben der Re­pa­ra­tur schad­haf­ter Stra­ßen­ab­schnit­te gibt es noch wei­te­re Grün­de für Bau­stel­len. Stra­ßen müs­sen aus­ge­baut wer­den, um dem zu­neh­men­den Ver­kehr auf­zu­neh­men und den Ver­kehrs­fluss zu ge­währ­leis­ten. Als eu­ro­päi­sches Tran­sit­land ist Ba­den-Würt­tem­berg be­son­ders star­ken Ver­kehrs­be­las­tun­gen aus­ge­setzt. Fahr­bah­nen mit zu ge­rin­gen Ka­pa­zi­tä­ten bil­den Eng­päs­se, die nicht nur vor­über­ge­hend, son­dern dau­er­haft Staus ver­ur­sa­chen.

Ver­kehrs­si­cher­heit ist wich­tig, eben­so aber Mo­bi­li­tät. Sie ist we­sent­li­che Vor­aus­set­zung für die freie Ge­stal­tung al­ler Le­bens­be­rei­che | Sie trägt dem Ur­be­dürf­nis des Men­schen nach Fort­be­we­gung Rech­nung | Sie ist es­sen­zi­ell für die Her­stel­lung und Ver­tei­lung von Gü­tern | für das An­ge­bot von Dienst­leis­tun­gen und ihre Nut­zung | für die Schaf­fung und die Si­che­rung von Ar­beits­plät­zen.

Um Ver­kehrs­si­cher­heit und Mo­bi­li­tät zu er­hal­ten und zu ver­bes­sern, sind Bau­stel­len da­her un­um­gäng­lich. Obers­te Prä­mis­se da­bei ist, den Ver­kehr so ge­ring und kurz wie mög­lich zu be­ein­träch­ti­gen. Stel­len­wei­se müs­sen Ver­kehrs­teil­neh­mer also mit tem­po­rä­ren Ein­schrän­kun­gen le­ben, um auf lan­ge Sicht si­che­re und sta­bi­le Stra­ßen be­fah­ren zu kön­nen.
 

Wie­so sieht man auf Bau­stel­len manch­mal nie­man­den ar­bei­ten?

Da­für gibt es meh­re­re Grün­de. Asphalt lässt sich bei Re­gen und im Win­ter nur ein­ge­schränkt oder über­haupt nicht ein­bau­en, da er beim Ein­bau heiß sein muss, um rich­tig ver­ar­bei­tet wer­den zu kön­nen. Dar­über hin­aus be­nö­ti­gen die Bau­stof­fe eine ge­wis­se Zeit zum Aus­här­ten, be­vor sie für den Ver­kehr frei­ge­ge­ben und be­las­tet wer­den kön­nen. Bei Re­pa­ra­tu­ren von Brü­cken und Un­ter­füh­run­gen fin­den die Ar­bei­ten au­ßer­dem größ­ten­teils un­ter oder ne­ben der Fahr­bahn statt. Den­noch muss man die Fahr­bahn aus Si­cher­heits­grün­den ab­sper­ren. „Ge­schafft“ wird trotz­dem.

Merk­blatt Bau­lärm
Merkblatt Baulärm

Unser MERKBLATT „BAULÄRM“ – Leitfaden für Bauherren/Auftraggeber, Planer und Bauunternehmen ist in überarbeiteter Auflage erschienen!

 

Der Ver­mei­dung von Lärm auf Bau­stel­len kommt aus ge­sell­schaft­li­cher Sicht eine be­son­de­re Be­deu­tung zu. Je­doch er­zeugt die Bau­tä­tig­keit zur Schaf­fung von Wohn­raum und ei­ner mo­der­nen In­fra­struk­tur im­mer auch zu to­le­rie­ren­den Lärm.
 
Ge­ra­de in in­ner­städ­ti­schen La­gen führt der un­ver­meid­bar ge­rin­ge Ab­stand zwi­schen Bau­stel­le und An­woh­nern häu­fig zu ei­nem Kon­flikt­po­ten­ti­al. Die­ses Ri­si­ko zu mi­ni­mie­ren und die Ge­sund­heit der Be­schäf­tig­ten und der Be­trof­fe­nen zu schüt­zen ist mög­lich.
 
Das Merk­blatt „BAULÄRM“, das jetzt in ei­ner über­ar­bei­te­ten Auf­la­ge vor­liegt, hat sich seit sei­nem Er­schei­nen im Jah­re 2016 für alle Bau­be­tei­lig­ten als ein un­ver­zicht­ba­res Ar­beits­mit­tel eta­bliert. Das Merk­blatt rich­tet sich vor al­lem an Bau­her­ren/​Auf­trag­ge­ber, Pla­ner und Bau­un­ter­neh­men. Es soll ei­ner­seits für das The­ma sen­si­bi­li­sie­ren, an­de­rer­seits eine prak­ti­sche Hand­rei­chung zum Um­gang mit dem The­ma Bau­lärm ge­ben. So kann vor al­lem durch eine vor­aus­schau­en­de, die­se Pro­ble­me be­rück­sich­ti­gen­de bau­sei­ti­ge Pla­nung ein In­ter­es­sens­aus­gleich zwi­schen al­len Be­trof­fe­nen er­reicht wer­den.
 
Die Her­aus­ga­be des Merk­blat­tes durch den Ver­ein zur För­de­rung fai­rer Be­din­gun­gen am Bau wird vom Haupt­ver­band der Deut­schen Bau­in­dus­trie, dem Cen­trum für Deut­sches und In­ter­na­tio­na­les Bau­grund- und Tief­bau­recht und der Be­rufs­ge­nos­sen­schaft der Bau­wirt­schaft ak­tiv un­ter­stützt und fach­lich be­glei­tet.
 
Das Merk­blatt steht zum kos­ten­frei­en Down­load auf der ei­gens da­für er­stell­ten Web­site https://www.baulärmportal.de zur Ver­fü­gung.