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Pressemeldungen

50 Jahre Bildungszentrum Bau Geradstetten - Spitzenleistungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung

Millioneninvestition für Neubau geplant

Stuttgart. Fünfzig Jahre Spitzenleistungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung – dafür steht das Bildungszentrum Bau Geradstetten. Am 24. Juni feierte die Bildungseinrichtung im Rahmen eines Festakts und eines Tags der offenen Tür ihr 50-jähriges Bestehen. Das Zentrum zählt zu den großen Bildungsstätten der Bauwirtschaft im Land und ist auch bundesweit für seine hervorragende Qualität im Bereich der beruflichen Bildung anerkannt.

Markus Böll, Präsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, hob in seiner Festansprache die außerordentliche Bedeutung der überbetrieblichen Ausbildungszentren für die Fachkräftesicherung hervor: „Damit wir den enormen Baubedarf auch in Zukunft bewältigen können, benötigen wir ausreichend Fach- und Führungskräfte. Und nur ein modernes Aus- und Weiterbildungssystem ermöglicht eine hochwertige Qualifizierung unseres Fachpersonals. Um die Leistungsfähigkeit der Baubranche zu gewährleisten, muss die Ausbildung kontinuierlich weiterentwickelt werden. Dazu brauchen wir auch die Unterstützung durch die Politik. Bund und Land müssen sich zu ihrer Verantwortung für die berufliche Bildung bekennen und die Förderung der Bildungsstätten bedarfsgerecht ausbauen“, forderte der Baupräsident.

Der Remshaldener Bürgermeister Reinhard Molt überbrachte die Glückwünsche seiner Gemeinde und bedankte sich für die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung. Arno Limmeroth vom baden-württembergischen Kultusministerium gratulierte im Namen der Landesregierung und wünschte dem Zentrum auch weiterhin gutes Gelingen bei seinen umfangreichen Aufgaben.

Im Jahr 1972 war die Gründung des Bildungszentrums Geradstetten ein Meilenstein in der Entwicklung der Bauausbildung. Das Zentrum übernahm damals in Württemberg eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der sogenannten Stufenausbildung. Dieses Ausbildungsmodell sieht die überbetriebliche praktische Unterweisung in Bildungszentren als verpflichtenden Bestandteil der Berufsausbildung vor. „In den Zentren erhalten die Azubis umfassenden praxisnahen Unterricht. So ist sichergestellt, dass sie alle praktischen Kenntnisse erwerben, die sie für ihren Beruf benötigen“, betont Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Rund 200 Lehrlinge besuchten im Gründungsjahr 1972/73 die neue Bildungsstätte. Von Anfang war die Fort- und Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte eine wichtige Aufgabe des Zentrums.

Seit ihrer Gründung ist die Bildungsstätte erheblich ausgebaut worden. Als Glücksgriff erwies sich Anfang der neunziger Jahre die Entscheidung, Azubis im neu geschaffenen Beruf Baugeräteführer auszubilden. „Das Ausbildungsangebot stieß bei technikaffinen Jugendlichen auf große Begeisterung. Die Zahl der Lehrlinge ist kontinuierlich angestiegen und liegt jetzt bei etwa 350 pro Jahr. Damit belegt Geradstetten bundesweit einen Spitzenplatz“, erklärt Dirk Siegel, Geschäftsführer der Bildungsakademie der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Heute ist der Beruf Baugeräteführer – zusätzlich zum Straßen- und Tiefbau – ein wichtiger Schwerpunkt in Geradstetten. Hinzu kommen zahlreiche weitere Bauberufe, für die eine überbetriebliche Grund- und Fachausbildung angeboten wird. Im Schnitt besuchen jährlich rund 750 Bau-Azubis die Bildungseinrichtung.

Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs plant die Bauwirtschaft, das Bildungszentrum in Zukunft erheblich zu erweitern. Da sich ein Neubau im Vergleich zu einer Modernisierung als deutlich sinnvoller erwiesen hat, plant man, das Zentrum vollständig neu zu errichten. Nach Abschluss aller Bauarbeiten soll es 13 Ausbildungshallen, mehrere Außenflächen, sechs modern ausgestattete Unterrichtsräume sowie ein deutlich vergrößertes Gästehaus geben. Die Investitionssumme beträgt rund 50 Millionen Euro. Bund und Land haben eine umfangreiche Förderung zugesagt. „Unser Ziel ist, das Bildungszentrum in Geradstetten, das schon jetzt einen hohen Standard hat, den neuesten Qualitätsanforderungen anzupassen“, erläutert Markus Böll. Außerdem solle der Neubau als Leuchtturmprojekt ein Zeichen für innovative Bauweisen setzen. Der Baupräsident ist zuversichtlich, dass die Bauwirtschaft auch in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Wirtschaftszweig sein wird, der attraktive Arbeitsplätze bietet. Damit bleibe die Fachkräftesicherung eine zentrale Herausforderung. „Fest steht: Hier in Geradstetten haben wir die Signale auf Zukunft gestellt“, betonte Böll.

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