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Pressemeldungen

Anbau der Landeck-Schule: Bauwirtschaft fordert unvoreingenommene Bewertung der unterschiedlichen Bauweisen

Klimaschutz-Potenzial mineralischer Baustoffe nutzen!

Freiburg. Die Vorgehensweise der Stadt Bad Krozingen beim Beschluss des Anbaus für die Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule stößt bei der Bauwirtschaft auf deutliche Kritik. „Anstatt sich bei der Wahl des Baustoffes auf vorgefasste Meinungen zu stützen, wäre es sinnvoller gewesen, zunächst eine neutrale und fachkundige Beratung einzuholen. Dies wäre z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) möglich. Denn in der Regel gibt es für klimaschonendes Bauen nicht eine einzige einfache Lösung. Sowohl Mauerwerks- wie Beton- und Holzbauweisen können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Welche Bauweise unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit am vorteilhaftesten ist, könne am besten über eine Lebenszyklusanalyse des geplanten Gebäudes ermittelt werden. Dabei müssten Erstellung, Betrieb und Nutzungsende – inklusive der Recyclingpotenziale der genutzten Baustoffe – in die Betrachtung einbezogen werden. „Die einseitige Bevorzugung des einen und Verteufelung eines anderen Baustoffes ist nicht zielführend. Vor allem ist die reine Fokussierung auf den CO2-Abdruck während der Gebäudeerstellungsphase zu kurzsichtig und entspricht nicht den aktuellen Bewertungskriterien“, so Möller.

Tatsache ist, dass mineralische Baustoffe vielfältige Nachhaltigkeitsvorteile bieten. So gibt es inzwischen klimaneutrale Mauersteine sowie klimaneutralen Beton. Die Baustoffe Recyclingbeton, Textilbeton und Infraleichtbeton eröffnen zudem neue Möglichkeiten im ressourcenschonenden Bauen. In Kirchheim/Teck wurde beispielsweise eine Schule mit recyceltem Beton errichtet. Für die Baustoffe Beton und Mauerwerk spricht im konkreten Fall zudem, dass bei Schulgebäuden, die regelmäßig gelüftet werden, die hohe Wärmespeicherkapazität massiv gebauter Wände zu einer spürbaren Senkung des Heizenergiebedarfs beitragen kann.

Hinzu kommt, dass sich mit mineralischen Baumaterialien die Aspekte Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit äußerst gewinnbringend verbinden lassen. So belegen Studien, dass z.B. für gemauerte Außenwandflächen im Vergleich zu Wandkonstruktionen in Holzbauweise spürbar niedrigere Herstellungskosten zu veranschlagen sind. „Mauerwerk und Beton eignen sich bestens für kostenbewusstes, ökologisches und zugleich qualitativ hochwertiges Bauen. Die Realisierung des Schulanbaus mit massiven Baustoffen wäre daher eine vielversprechende Alternative zur jetzt beschlossenen Ausführung“, ist der Hauptgeschäftsführer überzeugt.

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