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Bau- und Pla­nungs­bran­che for­dert Steu­er­ge­rech­tig­keit durch Aus­nah­me­re­ge­lung bei der Mehr­wert­steu­er

Zum Be­schluss Kon­junk­tur­pa­ket:

Stuttgart. Die Ar­chi­tek­ten­kam­mer Ba­den-Würt­tem­berg, die In­ge­nieur­kam­mer Ba­den-Würt­tem­berg, die Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg so­wie der Ba­den-Würt­tem­ber­gi­sche Hand­werks­tag for­dern nach der Ver­ab­schie­dung im Bun­des­tag, die Re­ge­lun­gen zur tem­po­rä­ren Ab­sen­kung des Mehr­wert­steu­er­sat­zes pra­xis­taug­lich, ge­recht und bü­ro­kra­tie­min­dernd ab­zu­än­dern. Das Ge­setz wird im Bun­des­rat heu­te be­ra­ten.
 

Es wer­de, heißt es in dem ge­mein­sa­men Schrei­ben der Haupt­ge­schäfts­füh­rer, steu­er­recht­lich zur Be­ur­tei­lung des je­weils gül­ti­gen Um­satz­steu­er­sat­zes auf den Zeit­punkt der Voll­endung und der Ab­nah­me ab­ge­stellt. Dem­entspre­chend sei auch bei Bau-, Ar­chi­tek­ten- und In­ge­nieur­ver­trä­gen, die ei­nen lan­gen Pro­jekt­zeit­raum von ein oder zwei Jah­ren ab­bil­de­ten, die Voll­endung maß­ge­bend. Fal­le die Voll­endung auf den Zeit­raum zwi­schen Juli und De­zem­ber 2020, wer­de das voll­stän­di­ge Bau­vor­ha­ben mit al­len bis­he­ri­gen Ab­schlags­zah­lun­gen rück­wir­kend auf den ge­senk­ten Um­satz­steu­er­satz ver­an­lagt. Dies, be­män­geln die Kam­mern und Ver­bän­de, sei ein „zu­fäl­li­ges Er­geb­nis, das da­her rührt, dass die lang­an­dau­ern­den Werk­ver­trä­ge steu­er­recht­lich nicht an­ders be­han­delt wer­den als ein­ma­li­ge Kauf­ver­trä­ge, die we­gen des Kon­su­m­an­rei­zes der ei­gent­li­che Grund für die Re­ge­lung sind.“
 

Für die Pla­nungs­bü­ros und Hand­wer­ker hin­ge­gen füh­re die­ses „tran­chen­wei­se“ Ab­rech­nen zu ei­nem ho­hen bü­ro­kra­ti­schen Ver­wal­tungs­mehr­auf­wand, wenn Ab­schlags­zah­lun­gen zu­nächst mit 19, dann mit 16 und fi­nal wie­der mit 19 Pro­zent zu ver­an­la­gen sind. Dem Staat stün­den zu­dem Mil­lio­nen-Rück­zah­lun­gen von be­reits ge­leis­te­ter Um­satz­steu­er be­vor. Auch be­ste­he bei der der­zei­ti­gen Re­ge­lung Rechtsun­klar­heit.
 

Des­halb for­dern die Kam­mern und Ver­bän­de, steu­er­recht­lich bei Bau-, Ar­chi­tek­ten- und In­ge­nieur­ver­trä­gen nicht auf den Zeit­punkt der „Voll­endung“, son­dern auf den des Ver­trags­schlus­ses ab­zu­stel­len. Da­mit wä­ren sämt­li­che Ver­trä­ge, die zwi­schen dem 1. Juli 2020 und dem 31. De­zem­ber 2020 ge­schlos­sen wer­den, voll­um­fäng­lich von der ab­ge­senk­ten Um­satz­steu­er um­fasst. Die­se Aus­nah­me­re­ge­lung füh­re „zur Steu­er­ge­rech­tig­keit und ent­spricht dem Sinn und Zweck der Ge­set­zes­än­de­rung“, heißt es in dem Schrei­ben.

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