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Baukonjunktur im September: Umsatzentwicklung in Baden-Württemberg weiter negativ
Stuttgart. Die baden-württembergische Bauwirtschaft befindet sich weiter im Krisenmodus. Wie aktuelle Konjunkturdaten des Statistischen Bundesamtes zeigen, verzeichnen vor allem der Wohnungsbau und der Wirtschaftshochbau deutliche Umsatzeinbrüche. So musste der Wohnungsbau sowohl im September als auch in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ein Umsatzminus von nominal 14 % hinnehmen. Auch in den kommenden Monaten ist hier nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Denn die Auftragseingänge sind von Januar bis September um 0,7 % gesunken, nach einem Rückgang um 26 % im Vorjahr. Zudem haben sich die Wohnbaugenehmigungen im Land in den ersten neun Monaten dieses Jahres um fast 30 Prozent verringert. „Die ungebremste Talfahrt im Wohnungsbau ist sowohl für Wohnungssuchende als auch für die Bauwirtschaft eine Hiobsbotschaft. Die grassierende Wohnungsnot droht sich weiter zu verschärfen, gleichzeitig steigen Insolvenzen und Arbeitslosigkeit in der Baubranche“, so das Fazit von Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.
Auch der Wirtschaftshochbau leidet unter starken Einbußen. Hier sank der Umsatz in den ersten drei Quartalen um 12,1 %. Grund hierfür ist die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Unbefriedigend ist ebenfalls die Situation im Straßenbau. Zuwächse verzeichnen derzeit nur der Wirtschaftstiefbau, wo sich unter anderem der Schienenausbau der Deutschen Bahn positiv auswirkt, und der öffentliche Hochbau. Das hier erzielte Wachstum kann jedoch den Schwund in den übrigen Sparten nicht ausgleichen. Insgesamt nahm der Umsatz im Bauhauptgewerbe von Januar bis September 2024 um 2,5 % ab.
„Die Statistik zeigt: Die Bauwirtschaft befindet sich weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Vor allem im wichtigen Wohnungsbau sind die Aussichten für die kommenden Monate düster. Hier muss die Politik dringend gegensteuern. Die derzeitige Hängepartie bis zur Bildung einer neuen Bundesregierung kommt daher absolut zur Unzeit. Fest steht: Die künftige Regierung in Berlin muss die Signale so schnell wie möglich auf Wachstum stellen. Wir brauchen bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, bedarfsgerechte Investitionen und einen umfassenden Bürokratieabbau. Zudem müssen wirksame Investitionsanreize für den Wohnungsbau gesetzt werden. Auch das Land muss seinen Beitrag leisten, um neue wirtschaftliche Dynamik zu wecken. Es ist Zeit für entschlossenes Handeln“, fordert Thomas Möller.