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Pressemeldungen

Bauverband zum plötzlichen Förderstopp von EH-100-Sanierungen

„Die Fehler von heute kosten morgen viel Geld“

Stuttgart. Der heute vom Bundeswirtschaftsministerium angekündete Stopp der Förderung von EH-100-Sanierungen sowie die generelle Absenkung der Fördersätze nach unten sind laut Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg im höchsten Maße kontraproduktiv. „Statt einer niedrigeren Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen brauchen Eigentümer und Eigentümerinnen eine größere finanzielle Unterstützung. Nur so kann der Umstieg von fossilen auf regenerative Energien gelingen“, kritisiert Geschäftsführer Thomas Möller die aktuellen Beschlüsse. „Energetische Sanierungen sind teuer. Wie sollen sich die Menschen das noch leisten können, wenn die Fördersätze stetig sinken?“ Er befürchtet, dass durch die heutige Entscheidung künftig noch weniger alte Gebäude saniert werden. „Die Fehler von heute kosten morgen viel Geld und schaden der Umwelt!“

Angesichts der Energiekrise und des fortschreitenden Klimawandels sei jede zusätzliche Sanierungsmaßnahme im Gebäudebestand wichtig. Momentan beträgt die Sanierungsquote für bestehende Gebäude deutschlandweit nur etwa ein Prozent. Angestrebt ist mindestens eine Verdoppelung der Quote. Das Entscheidende bei der energetischen Sanierung ist laut Landesvereinigung Bauwirtschaft allerdings die Dämmung der gesamten Gebäudehülle sowie der untersten und obersten Geschossdecken. Mit dem Einbau von Wärmepumpen und dem Austausch von Türen und Fenstern allein - wie vom Ministerium angeregt - könnten die geforderten Standards nicht erreicht werden.

Ein ebenso falsches Signal sei außerdem die Streichung des Bonus für den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP). Mit diesem Bonus haben Gebäudeeigentümer bislang umfassende Informationen zur Sanierung ihrer Immobilien erhalten. Dadurch wurden oftmals auch weitere und höhere Investitionen angeregt. „Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, die bisherigen Förderbedingungen im Sanierungsbereich in Kraft zu lassen und für 2023 im Neubaubereich schnellstmöglich verlässliche Förderregelungen festzuschreiben. Nur dann ist der private Häuslebauer bereit, auch in teurere klimafreundliche Bauweisen zu investieren.“

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