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Bauwirtschaft in Baden-Württemberg weiter unter Druck

Keine Entspannung in Sicht

Stuttgart. Keine Entwarnung für die Bauwirtschaft im Land: Die baukonjunkturelle Lage bleibt weiter unbefriedigend. Laut einer Umfrage des Verbands Bauwirtschaft Baden-Württemberg unter rund 280 Mitgliedsbetrieben beurteilen fast die Hälfte der Unternehmen ihre Geschäftslage als schlecht. Ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Für die kommenden Monate erwarten 59 Prozent keine Verbesserung und 27 Prozent sogar eine weitere Verschlechterung der Situation.

In allen Sparten sind die Umsatzerwartungen negativ. Im öffentlichen Hochbau, im Wirtschaftsbau sowie im Wohnungsbau rechnen mehr als 60 % der Unternehmen mit einem Rückgang. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau stellen sich 46 % auf sinkende Umsätze ein.

Bezeichnend ist, dass 60 Prozent der befragten Unternehmen über Auftragsmangel klagen. 53 Prozent kämpfen mit Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig melden jedoch 47 Prozent der Firmen einen Mangel an Fach- und Hilfskräften.

Trotz der angespannten Lage planen die Betriebe keine Stellenkürzungen. 72 % der Unternehmen wollen ihre Belegschaft stabil halten, 15 % sogar neue Mitarbeiter einstellen. Auch in der Ausbildung bleibt das Engagement hoch: 29 Prozent der befragten Firmen beabsichtigen, in diesem Jahr mehr Auszubildende einzustellen. 58 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Zahl an Lehrlingen aus. Grund hierfür ist die starke Nachfrage nach Fachkräften, die aufgrund der umfangreichen anstehenden Bauaufgaben auch künftig auf hohem Niveau bleiben wird.

Um die Baukonjunktur zu stabilisieren, sieht die Bauwirtschaft Baden-Württemberg die Politik in der Pflicht. „Der Baubedarf ist gewaltig, etwa im Wohnungsbau oder in der Infrastruktur. Was wir jedoch brauchen, sind wirksame Impulse für mehr Investitionen. Bereits seit Langem fordern wir eine Senkung der Grunderwerbsteuer, einen Ausbau der sozialen Wohnraumförderung und einen konsequenten Bürokratieabbau. Im Bereich der Infrastruktur sind eine bedarfsgerechte Aufstockung der finanziellen Mittel sowie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren unabdingbar. Zudem muss das Sondervermögen Infrastruktur konsequent für zusätzliche Investitionen in wichtige Bauprojekte eingesetzt werden. Die Politik muss endlich aufwachen. Mutiges Handeln ist jetzt gefragt“, so Hauptgeschäftsführer Thomas Möller.

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