Monat April: Deutlicher Dämpfer bei Umsatzentwicklung am Bau
Die Auswirkungen des Ukrainekriegs zeigen sich jetzt in der Statistik
Stuttgart. Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg hat im April einen Dämpfer erhalten. Sowohl bei den Umsätzen als auch den Auftragseingängen und den geleisteten Arbeitsstunden rutschten die Zahlen ins Minus. Zwar betrug das Auftragsplus im Tiefbau 24,4 %. Im Hochbau dagegen gingen die Auftragseingänge um 18,3 % zurück. Allerdings muss man hier den starken Basiseffekt des Vorjahresmonats berücksichtigen, denn im April 2021 gab es nach einem harten Coronajahr einen extrem hohen Nachfragezuwachs von 40,1 %. In den ersten vier Monaten 2022 betrug der Wert aller eingegangenen Aufträge insgesamt 4,42 Mrd. Euro.
Kritischer als die Auftragslage beurteilt der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die Umsatzentwicklung im April: „Leider bedeuten die nominal -0,4 Prozent real ein zweistelliges Minus, denn hier muss man noch die extrem hohen Preissteigerungsraten bei Baustoffen berücksichtigen. Damit zeigen sich klar die Auswirkungen des zweiten Kriegsmonats in der Ukraine, nämlich der heftige Preisanstieg und die massiven Lieferprobleme bei Vorprodukten. Unterm Strich wurde von unseren Betrieben im April somit deutlich weniger verbaut als im gleichen Monat des Vorjahres.“
Dennoch setzt der Verband auf Optimismus und hofft neben verstärkten staatlichen Investitionen in den Wohnungsbau vor allem auf finanzielle Perspektiven für private Häuslebauer: „Die meisten Menschen träumen nun mal von den eigenen vier Wänden, der Bedarf ist riesig. Die Politik sollte deshalb alles tun, um potentielle Bauherren auch weiterhin mit verlässlichen Förderprogrammen zu unterstützen.“