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Pressemeldungen

Neues Förderprogramm des MLR verpasst Chance für Klimaschutz

Bauwirtschaft Baden-Württemberg fordert Nachbesserung. Innovative Baustoffe und Technologien dürfen nicht ausgeschlossen werden.

Stuttgart. „Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum sehr großen Einfluss darauf, wie zukünftig in Baden-Württemberg gebaut wird. Mit der neuen Förderrichtlinie verpasst das Ministerium jedoch die Chance, aktiv zur angestrebten Klimaneutralität und Klimaresilienz des Landes beizutragen“, betont Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Förderfähig sind zukünftig nur noch Bauwerke mit überwiegendem Einsatz CO₂ bindender Baustoffe. Sowohl Kalksandstein als auch Beton erfüllen diese Kriterien. Beide Baustoffe speichern CO₂ - und dies über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes. Die natürliche Aufnahme kann über moderne Prozesse zusätzlich intensiviert werden. Die Schweiz ist diesbezüglich Vorreiter. Auch die Stadt Berlin unterstützt den Ansatz. Der Weltklimarat hat in seinem Report 2021 die Carbonatisierung zementgebundener Baustoffe als „Kohlenstoffsenke“ explizit anerkannt und quantifiziert. Vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz werden mineralische Baustoffe dennoch als nicht förderfähig ausgeschlossen, wie Minister Hauk kürzlich in einem Schreiben an die Bauwirtschaft Baden-Württemberg bestätigte. Dies kommt in der Praxis einem unbegründeten Baustoffverbot gleich.

Ministerpräsident Kretschmann betonte vor wenigen Wochen bei der Jahresveranstaltung des Strategiedialogs bezahlbares und innovatives Bauen BW, entscheidend sei, das Ziel und nicht die Mittel in den Fokus zu stellen. Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg fordert eine entsprechende Technologieoffenheit des Ministeriums sowie eine Nachbesserung der Förderrichtlinien des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum.

Thomas Möller: „Aktuell setzt das Förderprogramm falsche Anreize, denn erst die Lebenszyklusbewertung, nicht die Wahl eines bestimmten Baustoffes gibt Aufschluss über die tatsächliche Nachhaltigkeit eines Bauwerks. Wir werden die Ziele Klimaneutralität und Klimaresilienz nur gemeinsam und mit Unterstützung aller zur Verfügung stehenden nachhaltigen und innovativen Baustoffe und Techniken erreichen. Dafür setzt sich die Bauwirtschaft Baden-Württemberg ein.“   

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