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Pressemeldungen

Opus caementitium – Bauen wie die alten Römer

Azubis vom Bildungszentrum Aalen restaurieren historischen Baukran des Limesmuseums

Aalen. Bauen wie die alten Römer - das können die Bau-Azubis auch heute noch. Bereits im September 2022 hatten Lehrlinge des Bildungszentrums Bau in Aalen für das dortige Limesmuseum die römische Mauer auf der antiken Baustelle saniert. Dabei hatten sie auch mit dem sogenannten opus caementitium, einem Vorläufer unseres heutigen Zements, gearbeitet, um daraus Beton herzustellen. Nun stand in einem zweiten Schritt die Restaurierung des dazugehörigen historischen Baukrans samt Tretrad auf dem Programm. Insbesondere das Tretrad, mit dem die Seilzüge des Krans bewegt werden, hatte in den vergangenen Jahren unter der Witterung gelitten und musste erneuert werden.

Bereits im Herbst 2022 hatten Zimmerer- und Maurer-Azubis unter Anleitung von Ausbildungsleiter Bernhard Werner mit den Vorarbeiten begonnen: In monatelanger akribischer Arbeit fertigten sie im Rahmen ihrer überbetrieblichen Ausbildung die benötigten Holzelemente an. Das Material dafür spendete die Bauwirtschaft. Im letzten April wurde dann das sanierungsbedürftige Tretrad mit einem Durchmesser von 3,60 Metern vom Museum ins Zentrum transportiert, wo die Lehrlinge es zunächst komplett demontierten und dann mit den vorbereiteten Einzelteilen neu zusammenbauten. Eine spannende Aufgabe für die Nachwuchskräfte aus dem Bildungszentrum Aalen, die an diesem Projekt mitwirkten: „Unsere Auszubildenden waren in den letzten Wochen mit Feuereifer bei der Sache. Sie sind total fasziniert, wie man vor rund 2.000 Jahren mit einfachen Mitteln so imposante Bauwerke wie beispielsweise das Kolosseum oder das Pantheon in Rom errichten konnte“, erklärt Bernhard Werner.

Am 1. August war es dann soweit: Das komplett restaurierte Tretrad wurde auf einem Tieflader zurück ins Museum transportiert und dort an den 6,50 Meter langen hölzernen Kranausleger angebaut. Einen Tag später erfolgte die offizielle Übergabe an die Stadt Aalen. Damit ist die rekonstruierte historische Baustelle aus dem Jahr 150 n. Chr. nun vollständig wiederhergestellt. Die zahlreichen Besucher, die jedes Jahr auf das Museumsgelände in Aalen kommen, können den Kran und das mit menschlicher Muskelkraft angetriebene Tretrad selbst austesten und so die erstaunliche Welt der römischen Baukunst nachempfinden.

Der Leiter des Bildungszentrums Aalen, Patrick Stolhofer, freut sich über die Begeisterung der Bau-Azubis. Bereits vor 25 Jahren hatte sein Zentrum bei der ersten Einrichtung der historischen Museumsbaustelle tatkräftig mitgeholfen: Damals bauten Lehrlinge über viele Monate hinweg den Kran aus der Römerzeit originalgetreu und voll funktionsfähig nach und errichteten auch das Mauerwerk nach antikem Vorbild. „Unsere Lehrlinge sind mächtig stolz darauf, heute erneut auf dieser Museumsbaustelle mitarbeiten zu dürfen. So erhalten sie wertvolle Einblicke auch in vergangene Bauepochen. Sie werden es aber sicher auch zu schätzen wissen, dass ein Baukran heutzutage nicht mehr mit Muskelkraft bedient werden muss. Die moderne Bautechnik erleichtert die Tätigkeit auf der Baustelle erheblich: Beim Kran genügt ein einfacher Knopfdruck.“

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