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Baukonjunktur: Wohnungsbau und öffentlicher Bau mit dickem Minus
Stuttgart. Im Gegensatz zum Vormonat verzeichnet die baden-württembergische Bauwirtschaft im Februar einen leichten Umsatzrückgang von -0,6 Prozent. Aktuelle Berechnungen des Statistischen Landesamtes belegen, dass besonders der Umsatz der Sparten Wohnungsbau, mit -11,6 Prozent, und Wirtschaftshochbau, mit -11,9 Prozent, jeweils stark rückläufig ist und den Gesamtwert maßgeblich senkt. Auch der Aufschwung, der bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau im Januar zu spüren war, ist ins Stocken geraten. Mit einem Plus von einem Prozent bleibt das Niveau jedoch über dem Vorjahreswert.
„Damit mehr Wohnraum gebaut werden kann, sind Reformen dringend notwendig. Besonders eine Senkung der Grunderwerbsteuer und die Neubauförderung bei EH55-Gebäuden könnten für schnelle Entlastung im Wohnungsbau sorgen“, so Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.
Eine starke Nachfrage ist hingegen im Wirtschaftsbau mit gestiegenen Auftragseingängen in Höhe von 31,8 Prozent zu verzeichnen. Sowohl im Wirtschaftshoch- als auch im Wirtschaftstiefbau sind die hohen Auftragseingänge erfreulich und stellen einen klaren Richtungswechsel im Vergleich zum Vorjahr dar. Dem gegenüber steht der öffentliche Bau, der einen starken Auftragsrückgang aufweist und damit eine Momentaufnahme der finanziellen Situation in den Kommunen darstellt.
„Jetzt ist wichtig, dass zeitnah feststeht, wie das milliardenschwere Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung verteilt wird. So können das Land und die Kommunen die Finanzierung planen und neue Bauprojekte ausgeschrieben werden. Zahlreiche Straßen, Brücken und Schienen sind dringend sanierungsbedürftig“, appelliert Möller. Auch personell dürfe man die Situation nicht vernachlässigen. „Die öffentliche Bauverwaltung muss nicht nur digitalisiert, sondern auch personell aufgestockt werden, damit sie nicht bald von einer Aufgabenflut überwältigt wird“, mahnt Möller.
