Zum Hauptinhalt springen

Pressemeldungen

Bauverband begrüßt eigenständiges Bauministerium

„Der geplante Mehrbau an Wohnungen ist in Baden-Württemberg leistbar. Genehmigungsverfahren müssen aber deutlich verkürzt werden.“

Stuttgart. Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg begrüßt die Ankündigung der Ampelkoalition, die Bedeutung des Bauens mit einem eigenständigen Ministerium hervorzuheben. Denn egal ob Leitungsinfrastruktur, der Ausbau der Windenergie oder die energetische Gebäudesanierung – bei der Klimawende ist die Bauwirtschaft mit ihrem Knowhow gefragt. „Endlich gibt es auch auf Bundesebene ein eigenständiges Bauministerium“, erklärt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg mit Blick auf den Koalitionsvertrag der Ampelkoalition.

„Das erklärte Ziel, bundesweit pro Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen, ist sicherlich ambitioniert, denn in den vergangenen Jahren konnten gerade mal 300.000 Wohnungen jährlich fertiggestellt werden. In Baden-Württemberg, das etwa 10 Prozent der Fläche Deutschlands einnimmt, wurden 2020 rund 37.000 neue Wohnungen gebaut. Weit über 50.000 wären aber notwendig, um den jährlichen Bedarf zu decken. Noch immer sind wir hier im Südwesten ein starkes Zuzugsland. Deshalb hilft gegen die immer größer werdende Wohnungsnot in den Ballungszentren nur neu zu bauen, und das möglichst schnell. Allerdings müssen dazu die langwierigen Baugenehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden“, fordert Möller. Trotz aktuell starker Wohnungsbaunachfrage und anhaltender Lieferkettenprobleme ist er überzeugt, dass ein Mehr an Wohnungsbau in Baden-Württemberg leistbar ist. Die hiesige Bauwirtschaft habe ihre Kapazitäten in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet und werde dies im Vertrauen auf die anstehenden Investitionen auch weiterhin tun.

Dass die Koalition die lineare AfA von 2 % auf 3 % erhöhen möchte, sei im Übrigen lange überfällig und werde Investitionen in den Mietwohnungsbau anregen. „Auch diese Maßnahme begrüßen wir ausdrücklich, denn nur so werden wir gezielt Anleger und Investoren für den wichtigen Wohnungsbausektor gewinnen. Um rasch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, brauchen wir aber auch entsprechende Förderprogramme, insbesondere für den sozialen Wohnungsbau. Gleiches gilt für die energetische Sanierung. Hier muss der Staat mit entsprechenden Maßnahmen flankierend Hilfestellung leisten“, so Möller weiter.

Darüber hinaus sei das Bekenntnis der Ampelkoalition zu höheren und langfristig abgesicherten Investitionen in die Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort Deutschland von großer Bedeutung. Neben Erhaltungsmaßnahmen in die Infrastruktur müsse aber gerade in Baden-Württemberg auch in den Neubau von Straßen investiert werden. Dieser Bereich komme im Koalitionsvertrag zu kurz. Außerdem sollte der Fokus verstärkt auf die Ertüchtigung von Ingenieurbauwerken gerichtet werden. Zahlreiche Brücken im Südwesten seien erwiesenermaßen in einem schlechten Zustand und müssten in den kommenden Jahren dringend saniert werden.

Schlussendlich würden laut Möller die im Koalitionsvertrag enthaltenen Aussagen zur Digitalisierung, zur Entbürokratisierung sowie zur Standardisierung in die richtige Richtung weisen. Deutschland brauche besonders bei der Digitalisierung und der Entbürokratisierung eine große Kraftanstrengung, damit das Land fit für die Zukunft werde.

Zurück zur Übersicht