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Pres­se­mel­dun­gen

Ex­tre­me Ma­te­ri­al­preis­er­hö­hun­gen brin­gen Bau­un­ter­neh­men in die Zwick­müh­le

Bau­wirt­schaft for­dert fai­re Ver­tei­lung der Kos­ten­stei­ge­run­gen

Stuttgart. Die enor­men Bau­ma­te­ri­al­preis­stei­ge­run­gen der ver­gan­ge­nen Mo­na­te brin­gen die Bau­un­ter­neh­men im Land in eine im­mer ge­fähr­li­che­re Zwick­müh­le. Zum ei­nen müs­sen sie etwa für Be­ton­stahl oder Bi­tu­men er­heb­li­che Mehr­kos­ten schul­tern, zum an­de­ren sind sie ge­gen­über den Bau­her­ren ver­pflich­tet, ihre Leis­tun­gen zu den von ih­nen an­ge­bo­te­nen Prei­sen zu er­brin­gen. „Die Bau­stoff­lie­fe­ran­ten bür­den un­se­ren Mit­glieds­fir­men bei­na­he je­den Tag aufs Neue ex­or­bi­tan­te Preis­sprün­ge auf, die sie kaum noch stem­men kön­nen, ohne in die Knie zu ge­hen“, er­klärt Tho­mas Möl­ler, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg. „Da­bei be­fin­den sich die Bau­be­trie­be in ei­ner äu­ßerst schwie­ri­gen Si­tua­ti­on, weil sie die stark stei­gen­den Ma­te­ri­al­kos­ten in der Re­gel nicht an ihre Auf­trag­ge­ber wei­ter­ge­ben kön­nen.“

Als Bei­spiel nennt er die Stahl­preis­ent­wick­lung: Nach ei­nem ak­tu­el­len Be­richt der Ba­di­schen Neu­es­ten Nach­rich­ten be­rech­nen die Pro­du­zen­ten, wie etwa die Ba­di­schen Stahl­wer­ke in Kehl, ihre er­heb­lich ge­stie­ge­nen Kos­ten bei En­er­gie oder Aus­gangs­ma­te­ria­li­en in­zwi­schen kom­plett an ihre Kun­den, in die­sem Fall an die Bau­un­ter­neh­men, wei­ter. „Da­mit schie­ben sie den Bau­fir­men den ‚Schwar­zen Pe­ter‘ zu. Die­se muss­ten z.B. im ver­gan­ge­nen März in­ner­halb ei­nes Mo­nats eine Preis­stei­ge­rung bei Be­ton­stahl von fast 20 % ver­kraf­ten, die sie ih­rer­seits nicht eins zu eins wei­ter­be­rech­nen konn­ten“, be­klagt Möl­ler. Un­ter die­sen Um­stän­den sä­hen sich vie­le Bau­un­ter­neh­men kaum noch in der Lage, ihre Ver­trags­ver­pflich­tun­gen ge­gen­über den Bau­her­ren ein­zu­hal­ten. Zu­dem hät­ten die Be­trie­be enor­me Pro­ble­me, se­riö­se An­ge­bo­te für ihre End­kun­den zu kal­ku­lie­ren, ohne Ge­fahr zu lau­fen, schon bald un­ter den ex­plo­die­ren­den Kos­ten zu­sam­men­zu­bre­chen. „Da­durch droht ein Ab­schmel­zen der müh­sam auf­ge­bau­ten Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung der Fir­men. Letzt­end­lich kann das so­gar zur In­sol­venz füh­ren“, be­fürch­tet der Haupt­ge­schäfts­füh­rer.

Um Ab­hil­fe zu schaf­fen, dringt die Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg dar­auf, dass bei Bau­vor­ha­ben durch­gän­gig Stoff­preis­gleit­klau­seln ver­ein­bart wer­den – auch für be­ste­hen­de Ver­trä­ge. „Au­ßer­dem müs­sen wir Lö­sun­gen fin­den, wie sol­che Kos­ten­stei­ge­run­gen künf­tig fair ver­teilt wer­den kön­nen“, for­dert Tho­mas Möl­ler. Um den Bau­be­trieb auf­recht zu er­hal­ten und In­sol­ven­zen zu ver­hin­dern, müss­ten aus­ufern­de Mehr­kos­ten bei Bau­ma­te­ria­li­en glei­cher­ma­ßen von den Bau­stoff­lie­fe­ran­ten, den Bau­un­ter­neh­men und den Bau­her­ren ge­tra­gen wer­den. „Nur ge­mein­sam kann die ak­tu­el­le ex­tre­me Kri­sen­si­tua­ti­on be­wäl­tigt wer­den. Das Prin­zip ‚Nach mir die Sint­flut‘ hilft hier nicht wei­ter“, so Möl­ler.

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