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Pressemeldungen

Frühjahrsumfrage in der Bauwirtschaft: Düstere Aussichten im Hochbau – Wohnungsbau ist Schlusslicht

Bei anhaltender Auftragsflaute drohen Kurzarbeit und Entlassungen

Stuttgart. Die Baukonjunktur hat sich in den vergangenen Monaten uneinheitlich entwickelt: Während der Hochbau mit Nachfrageeinbrüchen zu kämpfen hat, stellt sich die Lage im Tiefbau etwas günstiger dar. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage der Bauwirtschaft Baden-Württemberg hervor, an der sich fast 230 Bauunternehmen beteiligt haben. Danach melden über alle Sparten hinweg 48 % der Betriebe eine schlechte Geschäftslage. Besonders betroffen ist der Wohnungsbau. Hier klagen fast zwei Drittel der Firmen über eine schwierige Geschäftssituation. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Hochbau liegt dieser Anteil bei 54 % bzw. 57 %. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau bezeichnen dagegen deutlich mehr als die Hälfte der Firmen ihre Lage als befriedigend.

Auch bei den Erwartungen für die kommenden Monate bildet der Wohnungsbau das Schlusslicht: Fast die Hälfte der Bauunternehmen rechnet in dieser Sparte mit einer weiteren Eintrübung der Konjunktur. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Hochbau sind die Zukunftserwartungen nur geringfügig besser. Im Straßenbau und im sonstigen Tiefbau gehen hingegen 64 % bzw. 67 % der Betriebe von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus.

Aufgrund der Auftragsflaute im Hochbau rechnen 22 % der Bauunternehmen damit, in diesem Jahr Kurzarbeit beantragen zu müssen. Für 41 % der Betriebe ist Kurzarbeit zwar noch nicht absehbar, aber ein Thema. Gleichzeitig erwarten 11 % der Unternehmen, dass Sie zu betriebsbedingten Kündigungen gezwungen sein werden. 39 % sind in dieser Frage noch unentschieden.

„Die Entwicklung in den nächsten Monaten wird darüber entscheiden, ob es in der Bauwirtschaft vermehrt zu Kurzarbeit oder gar zu Arbeitslosigkeit kommt. Klar ist: Die Baubetriebe wollen ihre Beschäftigten halten, um die Abwanderung von Fachkräften zu verhindern. Dazu benötigen sie aber die Unterstützung der Politik. Vor allem der Wohnungsbau braucht bessere Rahmenbedingungen, um aus der Krise zu kommen. Die Grunderwerbsteuer muss dringend gesenkt, die soziale Wohnraumförderung gestärkt und bürokratische Hemmnisse abgebaut werden. Nur durch gezieltes und entschlossenes politisches Handeln kann es gelingen, die Bautätigkeit wieder anzukurbeln, den Abbau von Arbeitsplätzen in der Bauwirtschaft zu verhindern und den vielerorts dringend benötigten neuen Wohnraum zu schaffen“, so Thomas Möller.

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