Zum Hauptinhalt springen

Pressemeldungen

Hängepartie nach KfW-Förderstopp trifft Bauwillige und Baufirmen

Verband fordert sofort Klarheit zur Übergangsregelung für 2022

 

Stuttgart. Der unerwartete KfW-Förderstopp für energieeffiziente Häuser im Januar wurde zwar teilweise zurückgenommen. Dennoch befürchtet die baden-württembergische Bauwirtschaft, dass dadurch zahlreiche vorgesehene Bauvorhaben gar nicht erst begonnen werden. Erste negative Signale gibt es bereits seitens der Bauunternehmen. Der unvermittelte Antragsstopp betrifft vor allem EH 55- und EH 40-Gebäude. „Sicher geplante Projekte sind plötzlich nicht mehr förderfähig. Dabei haben viele Bauherren fest mit den Zuschüssen gerechnet, sehen nun aber ihre Baufinanzierung gefährdet“, beklagt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, „Das trifft natürlich auch unsere Betriebe, die mit diesen Bauaufträgen für die nächste Zeit gerechnet haben.“

Um eine weitere Verzögerung beim klimagerechten Wohnungsbau zu verhindern, bräuchten Bauwillige und Bauunternehmer daher möglichst schnell Klarheit zur Übergangsregelung der KfW-Förderung für dieses Jahr, fordert Möller. Nach der Verkündung der teilweisen Rücknahme des Antragsstopps gab es auch bei der Bauwirtschaft im Land zunächst Erleichterung. Doch die ist inzwischen einer Ernüchterung gewichen. Denn die in Aussicht gestellte Fortsetzung der EH 40-Förderung soll nun erst ab Herbst 2022 als Übergangslösung kommen. Zudem wird sie wohl gedeckelt und nur mit abgesenkten Fördersummen ausgestattet. Konkrete Zahlen wurden bislang nicht genannt.

„Dieser Zustand der Ungewissheit ist kontraproduktiv für das klimagerechte Bauen“, warnt Thomas Möller. „Die Entscheidung über die Fortführung der EH 40-Förderung muss deshalb umgehend erfolgen und zwar in ursprünglicher Höhe. Sonst werden unsere Bemühungen für den klimagerechten Neubau konterkariert.“ Er befürchtet beispielsweise, dass viele Bauwillige wegen der fehlenden Fördersummen ihr Gebäude nun durch entsprechende Umplanung nur noch auf den Mindeststandard EH 70 ausrichten. „Diese Situation ist auch für unsere Bauunternehmen, die ihr Geschäftsfeld voll auf klimaeffiziente Bauweisen ausgerichtet haben, frustrierend.“

Der Hauptgeschäftsführer verweist darauf, dass der eingeplante Zuschuss der KfW häufig als Teil des Eigenkapitals eingerechnet wurde. Banken hätten ihre Finanzierungszusagen daher in der Regel an die KfW-Förderung geknüpft, die nun wegbricht. Davon betroffen seien neben privaten Häuslebauern vor allen auch neue mittlere und größere Wohnanlagen. Möller lobt in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich die schnellen Unterstützungszusagen des Landes Baden-Württemberg, um die ausgefallenen Fördergelder gegebenenfalls zu kompensieren: „Im Gegensatz zu Herrn Habeck hat unsere Bauministerin Frau Razavi verstanden, wie essenziell diese Fördermittel für Bauwillige sind.“

 

(Foto: Xella Deutschland GmbH)

Zurück zur Übersicht