Zum Hauptinhalt springen

Pressemeldungen

Konjunkturzahlen April: Unterm Strich keine Frühjahrsbelebung

Großer Bauauftrag fürs Ahrtal sorgt dennoch für positive Zahlen im Wirtschaftstiefbau

Stuttgart. Positive Meldungen von der Bauwirtschaft sind derzeit eher rar. Ein Grund mehr, sie besonders hervorzuheben. Laut aktuellem Konjunkturbericht vom April 2023 konnte der Wirtschaftstiefbau in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Auftragssprung von 94,1 % verzeichnen. Grund ist ein Großprojekt der Deutschen Bahn im Bereich Gleisbau. Dabei geht es um Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal. Den Zuschlag dafür bekam ein Gleisbauunternehmen aus Baden-Württemberg, das nun mit Hochdruck daran geht, die Schäden im Ahrtal zu beheben bzw. etliche Gleisanlagen komplett neu aufzubauen.

Dagegen gingen die Aufträge im hiesigen Wohnungsbau im April bereits den sechsten Monat in Folge zurück. Nominal um 14,3 %, preisbereinigt sogar um gut 22 %. Wobei sich die Minuszahlen verglichen zum Vormonat immerhin halbiert haben. Ob diese Entwicklung anhält, werden die kommenden Monate zeigen. „Dennoch sieht es nicht nach einer Trendumkehr aus“, so Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Noch immer sind die Ordereinbrüche außerordentlich hoch. Und auch seitens unserer Wohnungsbaufirmen bekommen wir bislang keinerlei Entspannungssignale. Deren Auftragsbücher sind praktisch leer, die Stimmung ist miserabel. Etliche Betriebe haben inzwischen Kurzarbeit angemeldet.“

Insgesamt sank der Auftragseingang aller Bausparten zwischen Januar und April in Baden-Württemberg um 6,7 %. Der Umsatz erhöhte sich um 5,9 %. Trotz der schlechten Auftragslage stieg die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern um 2,7 % auf 70.779. Laut Konjunkturumfrage des Verbandes möchten die meisten Bauunternehmen ihre Beschäftigten auch längerfristig halten, da sie wissen, wie schwierig es ist, Fachkräfte zu bekommen, wenn die Nachfrage wieder anzieht. 15 % der Betriebe möchten die Zahl ihrer Mitarbeiter sogar erhöhen.

Zurück zur Übersicht