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Pressemeldungen

Krise ohne Ende? Wohnungsbau weiter im Tal der Tränen

Bauwirtschaft beharrt auf Senkung der Grunderwerbsteuer - Entlastung der Bauherren zur Belebung der Bautätigkeit unerlässlich

Stuttgart. Ein Ende der Wohnungsbaukrise ist nach wie vor nicht in Sicht. Dies belegen unter anderem aktuelle Zahlen zu den Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer. Wie das Statistische Landesamt heute mitteilt, lag das Steueraufkommen in Baden-Württemberg im Jahr 2024 mit 1,82 Milliarden Euro zwar leicht über dem Vorjahreswert, aber im Vergleich zum Spitzenjahr 2021 immer noch auf niedrigem Niveau. „Die Entwicklung bei der Grunderwerbsteuer zeigt uns - ebenso wie der rückläufige Trend bei den Baugenehmigungen - deutlich: Die Lage im Wohnungsbau ist nach wie vor sehr ernst. Von einer Belebung der Bautätigkeit und damit einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sind wir noch weit entfernt. Umso mehr ist die Politik gefordert, endlich wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, verlangt Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Anlässlich der Bekanntgabe der Steuereinnahmen bekräftigt Möller die seit Jahren von der Bauwirtschaft erhobene Forderung nach einer Senkung der Grunderwerbsteuer. Denn eine Reduzierung des Steuersatzes wäre aus Sicht der Branche ein probates Mittel, um den Wohnungsbau anzukurbeln: „Aufgrund gestiegener Materialpreise, anhaltend hoher Bauzinsen und immenser Kostenbelastungen durch überzogene Auflagen und Standards ist der Traum von den eigenen vier Wänden für viele Bauwillige nahezu unerreichbar geworden. Eine Entlastung durch einen niedrigeren Steuersatz könnte hier effizient Abhilfe schaffen.“ Zum Hintergrund: Das Land Baden-Württemberg hat die Grunderwerbsteuer im Jahr 2011 von 3,5 Prozent auf 5,0 Prozent erhöht.

Die Wirkung einer reduzierten Grunderwerbsteuer wird durch eine im Herbst 2024 veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) belegt. Die Studie war von mehreren Bauverbänden, darunter die Bauwirtschaft Baden-Württemberg, in Auftrag gegeben worden. Demnach würde eine Halbierung der Grunderwerbsteuer die Zahl der Baugenehmigungen um neun Prozent erhöhen. „Die Ergebnisse untermauern eindrucksvoll die Forderung unseres Verbandes. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die zu erwartenden Steuermindereinnahmen durch die Belebung des Wohnungsbaus zumindest teilweise kompensiert würden. Angesichts der dramatischen Situation auf dem Wohnungsmarkt appellieren wir nochmals eindringlich an die Landesregierung, von der Möglichkeit einer Senkung der Grunderwerbsteuer Gebrauch zu machen. Denn jedes private Bauvorhaben hilft, die Wohnungsnot zu bekämpfen“, so Thomas Möller.

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