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Pressemeldungen

Lehrlingszahlen auf dem Bau leicht gestiegen

Bauwirtschaft kritisiert den starken Hang zur Akademisierung

Stuttgart. Die Lehrlingszahlen in den neun überbetrieblichen Bildungszentren der Bauwirtschaft Baden-Württemberg sind auch im Ausbildungsjahr 2021/22 stabil geblieben. „Unsere Betriebe konnten in den letzten Wochen noch einige neue Lehrverträge abschließen. Derzeit absolvieren 2.484 Lehrlinge ihre überbetriebliche Ausbildung in unseren landesweiten Bildungseinrichtungen. Das ist ein leichtes Plus von 1 % und damit sind wir durchaus zufrieden“, kommentiert Thomas Möller, Geschäftsführer der verbandseigenen Bildungsakademie, die aktuellen Ausbildungszahlen. Immerhin verzeichnete der Bau im letzten Corona-Jahr im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen keinen Einbruch bei den Lehrlingszahlen. Auf diesem soliden Niveau möchte man aufbauen. Die meisten Auszubildenden gibt es zurzeit in den Berufen Maurer/in, Straßenbauer/in und Baugeräteführer/in. Insgesamt bietet die Bauwirtschaft über 20 verschiedene Ausbildungsberufe.

Möller verweist in diesem Zusammenhang jedoch gleich auf mehrere Probleme, gegen die man als dualer Ausbildungsträger ankämpfen muss: „Zum einen gegen den demografischen Wandel, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Außerdem gab in den letzten drei Jahren keine signifikante Zuwanderung mehr, von der unsere Branche in der Ausbildung durchaus profitiert hat. Und natürlich konnten auch wir bis vor kurzem coronabedingt kaum Berufsorientierungsangebote für Jugendliche machen.“ Zudem kritisiert er den starken Hang zur Akademisierung bei der Berufswahl. Dies beginne bereits in den Köpfen der Lehrer, die vor allem in den Gymnasien ihren Abgangsklassen in der Regel zum Studium raten und kaum alternative Ausbildungsangebote diskutieren. „Das ist eine sehr verengte Sichtweise, die viele Berufsmöglichkeiten außen vor lässt. Wir kämpfen daher für die Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Ausbildung, auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Hier brauchen wir stärkere Unterstützung durch die Politik, aber auch von Seiten der Lehrerschaft.“

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