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Pressemeldungen

Preis für Wohnungsneubau im August 2021 um 12,6 % gestiegen

Verband führt dies auf stark gestiegene Baumaterialpreise zurück

Stuttgart. „Der deutliche Preisanstieg für neue Wohngebäude im August 2021 von 12,6 % binnen Jahresfrist ist vor allem auf die stark gestiegenen Baumaterialpreise zurück zu führen. Für unsere Unternehmen bedeutet dies aber keine Ergebnissteigerung“, kommentiert der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten aktuellen Baupreisindizes. Hinzu komme ein Basiseffekt durch die befristete MwSt.-Senkung im zweiten Halbjahr 2020. Ohne diesen Effekt liegt der Preisanstieg bei 9,7 %. Und die Preisspirale scheint sich weiter zu drehen. “Allein zwischen Mai und August dieses Jahres sind die Preise nochmal um 3,5 % gestiegen.“

Möller verweist darauf, dass die Kosten für Baumaterialien 2021 innerhalb kürzester Zeit durch die deutlich gestiegene Nachfrage bei gleichzeitiger Knappheit stark angezogen hätten. So liegt der Erzeugerpreisindex für Bauholz im August um 120 % über dem Vorjahresniveau. Der Preis für Zimmer- und Holzbauarbeiten hat sich im gleichen Zeitraum um 46,5 % verteuert. „Die Bauunternehmen können die gestiegenen Materialkosten – auch angesichts der im Vergleich zu anderen Branchen niedrigen Umsatzrendite am Bau – nicht allein schultern. Sie sind gezwungen, diese bei neuen Projekten einzupreisen“, erklärt Thomas Möller. Schließlich würden die Unternehmen bei schon bestehenden Verträgen größtenteils auf den gestiegenen Kosten sitzen bleiben, sofern keine Stoffpreisgleitklausel vereinbart wurde. „Aber nicht nur die Holzpreise sind wieder gestiegen, auch der Preis für Betonstahl hat stark angezogen, und zwar um  87 %“, erläuterte Möller die derzeit angespannte Situation. „Deshalb ist auch der Neubaupreis für Straßenbrücken im August um knapp 13 % nach oben gegangen.“

„Angesichts dieser Preisentwicklung betrachten wir die aktuelle Prognose des DIW, das 2021 von einem Anstieg der Bauleistungspreise um insgesamt 7,1 % ausgeht, als realistisch. Mit Beginn des neuen Jahres rechnen wir aber damit, dass sich die Lieferengpässe und somit die Preissteigerungen bei Baumaterialien beruhigen werden“, so Möller.

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