Zum Hauptinhalt springen

Pressemeldungen

Trotz fehlender staatlicher Corona-Hilfen läuft der Betrieb in den Bildungszentren weiter

Corona-Schutz: Bau-Azubis halten sich an die AHAL-Regeln

Stuttgart/Geradstetten. Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen, Baugeräte desinfizieren und viele weitere Corona-Regeln. Die Bau-Azubis im Bildungszentrum Bau in Geradstetten wissen genau, worauf sie achten müssen während sie hier für mehrere Wochen ihre überbetriebliche Ausbildung absolvieren. Nach dem coronabedingten Lockdown vor einem halben Jahr, in dem auch die neun Bildungseinrichtungen der Bauwirtschaft in Baden-Württemberg für fast zwei Monate schließen mussten, ziehen sowohl Ausbilder als auch die verantwortlichen Zentrumsleiter eine positive Bilanz was die Sicherheit der Lehrlingsausbildung angeht.

„Wir sind überrascht, wie diszipliniert unsere Azubis mit den neuen Regeln und strengen Vorgaben während der überbetrieblichen Ausbildung umgehen“, erklärt Martin Kleemann, Leiter des Bildungszentrums in Geradstetten, stellvertretend für seine Kollegen. „Kein Gemeckere, keine Nachlässigkeiten, im Gegenteil: Die Auszubildenden sind trotz oder gerade wegen Corona äußerst vorsichtig und beachten die strikten Vorschriften. Die meisten sind nach der Lockdown-Phase sehr gern wieder zu uns gekommen, um ihre Ausbildung fortzusetzen. Denn sie wissen es durchaus zu schätzen, dass sie im Vergleich zu anderen Branchen in der Bauwirtschaft auch als Lehrling einen sicheren Arbeitsplatz haben.“

Natürlich müsse bei jeder neuen Azubigruppe viel erklärt werden, um die Notwendigkeit der aktuellen Pandemie-Vorgaben in den Köpfen der jungen Menschen zu verankern. Überall in den Bildungseinrichtungen hängen einprägsame Plakate mit den wichtigsten Verhaltensregeln. Eine Vorgabe ist beispielsweise die Einteilung der Lehrlinge in kleine Teams von max. drei bis vier Jugendlichen, die während ihrer Ausbildungszeit immer in der gleichen Gruppe zusammenbleiben. Die Meister achten genau darauf, dass alle Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehört auch, bei den Baumaschinen nach jedem Benutzerwechsel sämtliche Kontaktflächen wie z.B. Baggersitz, Lenkrad, Griffe, Steuerknüppel oder Armaturen zu desinfizieren. Außerdem gibt es überall in den Bildungszentren Seifenspender, Einmalhandtuchsysteme und Desinfektions-möglichkeiten. Strenge Regeln gelten ebenfalls in den Speisesälen, den Freizeiteinrichtungen und Gästehäusern, in denen die Jugendlichen während ihrer mehrwöchigen überbetrieblichen Ausbildung übernachten können. So dürfen sich die Azubis beim Mittagessen zum Beispiel nicht mehr am Buffet selbst bedienen. Stattdessen wird das Essen auf einem Tablett ausgegeben. Versetzte Pausenzeiten schaffen zudem Platz in der Kantine. Im Freizeitbereich sind nur kontaktfreie Sportarten erlaubt.

Generell hat die Baubranche den Vorteil, dass viele Arbeiten auf den Baustellen im Freien stattfinden. Das verringert das Infektionsrisiko, die Ansteckungsquote auf dem Bau ist nach wie vor niedrig. Diesen Aspekt berücksichtigt man auch in den Bildungszentren. Bei Berufen wie Baugeräteführer, Straßenbauer, Kanal- oder Rohrleitungsbauer findet ohnehin seit jeher ein Teil der Ausbildung im Freigelände statt. Aber auch bei den Hoch- oder Ausbauberufen werden möglichst viele Übungsaufgaben aus den Werkstätten nach außen verlagert. Für Martin Kleemann ein echter Pluspunkt im Vergleich zu reinen Bürojobs: „Das Thema Lüften und Aerosole ist bei den praktischen Unterrichtseinheiten draußen kein Problem. Ansonsten gelten in unseren Werkhallen, Lehrsälen und Gästezimmern die üblichen AHAL-Regeln.“

Die coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen sind für die Zentren natürlich mit großem personellem und finanziellem Aufwand verbunden. Dennoch hat Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg zu der die Bildungszentren gehören, vor allem das gemeinsame Ausbildungsziel fest vor Augen: „Wir sind froh, dass wir unter diesen erschwerten Bedingungen den Betrieb unserer neun Bildungszentren nach wie vor aufrecht erhalten können - und zwar ohne staatliche Corona-Unterstützung! Von unseren Mitgliedsbetrieben erfahren wir zudem große Zustimmung, weil sie ihre Azubis auch mit Blick auf den Corona-Schutz bei uns in guten Händen wissen.“

Zurück zur Übersicht