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Pressemeldungen

Bau fordert Unterstützung für Berufsausbildung in der Corona-Krise:

Aktuelle Gesellenprüfungen dürfen nicht zum Ausschlusskriterium in der Antragsberechtigung werden

Stuttgart. Im Zuge der heutigen Beratungen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten fordert die Landesvereinigung Bauwirtschaft, ihre Bildungszentren nicht von den Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen auszuschließen. Die Eckpunkte dieser Maßnahmen, die das Bundeskabinett bereits am Freitag beschlossen hatte, müssen nachgebessert werden. Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg betreibt insgesamt zwölf Bildungseinrichtungen, in denen die überbetriebliche Ausbildung für mehr als 5.500 Baulehrlinge erfolgt.

Dazu erklärt Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung: „Ausbildung heißt Fachkräftesicherung. Daher ist es ein richtiger erster Schritt, dass die Ausbildungszentren und überbetrieblichen Berufsbildungsstätten im Rahmen der Überbrückungshilfen berücksichtigt worden sind. Allerdings muss in der Ausgestaltung dieser Hilfen die tatsächliche Situation des Lehrbetriebes berücksichtigt werden. Aufgrund der anstehenden Abschlussprüfungen, die durch den Lockdown in die Sommermonate verschoben wurden, ist dieser Zeitraum nicht als Vergleichsbasis geeignet. Es darf allein der Umsatzrückgang in den Monaten April und Mai als Voraussetzung für die Antragsstellung zugrunde gelegt werden, als unsere Zentren coronabedingt für mehrere Wochen schließen mussten. Die bevorstehenden Gesellenprüfungen dürfen nicht zum finanziellen Ausschlusskriterium in der Antragsberechtigung werden.“

Möller verweist darauf, dass die Ausbildungszentren für eine qualitative Berufsbildung, wie sie in der Baubranche seit Jahrzehnten gelebte Praxis ist, unerlässlich seien. Die nun zugesagten Hilfen könnten bei bedarfsgerechter Ausgestaltung dazu beitragen, den Zentren über die Corona-Krise hinweg zu helfen. Nur wenn auch die institutionelle Infrastruktur für die Berufsbildung vorhanden und weiterhin gesichert sei, könne auch in Zukunft auf hohem Niveau ausgebildet werden.

Die Bauwirtschaft mit ihren deutschlandweit rund 40.000 Lehrlingen, von denen 80 Prozent in einem baugewerblichen Betrieb des Mittelstands ausgebildet werden, ist eine äußerst starke Ausbildungsbranche. Seit Jahren steigt die Zahl der Auszubildenden und Ausbildungsbetriebe. Dies zeigt, welch großen Stellenwert die Sicherung des Fachkräftenachwuchses in der Baubrache einnimmt.

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