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Pressemeldungen

Baukonjunktur weiter auf Talfahrt – Wohnungsbau stark betroffen – Auch Öffentlicher Bau lahmt

Bauwirtschaft fordert mehr Investitionen im Verkehrswegebau

Stuttgart. Die Baukonjunktur in Baden-Württemberg befindet sich weiterhin auf Talfahrt. Im März 2023 sind die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr um nominal 11,7 % gesunken. Besonders stark ist der Rückgang im Wohnungsbau mit –29,3 %. Auch der Öffentliche Bau verzeichnet mit –18,3 % einen spürbaren Abwärtstrend. Immerhin wurde im Straßenbau ein Zuwachs von 4,4 % erzielt. Preisbereinigt dürfte dieser Wert jedoch ins Minus rutschen. Der Wirtschaftsbau erreichte nominal ebenfalls ein leichtes Plus von 5,0 %. „Die Bauwirtschaft leidet nach wie vor unter den Folgen des Krieges in der Ukraine. Hohe Baumaterial- und Energiepreise belasten die Konjunktur. Im Wohnungsbau schlagen zudem die gestiegenen Bauzinsen und der Kahlschlag bei den Fördermitteln negativ zu Buche“, erklärt Holger Braun, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Der anhaltende Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen trübt die Aussichten zusätzlich: Mit einem Minus von 13,7 % waren diese in Baden-Württemberg im März zum vierten Mal in Folge rückläufig.

Um den konjunkturellen Abwärtstrend zu bremsen, fordert die Bauwirtschaft gezielte Gegenmaßnahmen. „Im Wohnungsbau müssen die KfW-Fördermittel deutlich aufgestockt werden. Ein sinnvoller Schritt wäre auch der Verzicht auf die Grunderwerbssteuer beim Ersterwerb einer selbstgenutzten Immobilie. Nur mit wirksamen Anreizen können wir den Wohnungsbau ankurbeln und so den Wohnraumangel erfolgreich bekämpfen“, betont Braun.

Dringenden Handlungsbedarf sieht der Bauverband auch bei der Verkehrsinfrastruktur. „Um die hohen Baupreissteigerungen auszugleichen, muss die Politik die Ausgaben für den Straßenbau entsprechend erhöhen. Im Landesstraßenbau, der seit Jahren unterfinanziert ist, braucht es eine noch stärkere Ausweitung der Investitionsmittel“, fordert Braun. Positiv sieht er den Beschluss der Ampelkoalition, die Planung und den Bau von Straßen, Brücken und Schienen deutlich zu beschleunigen. In Baden-Württemberg betrifft dies immerhin zwölf Bauprojekte rund um wichtige staubelastete Autobahnabschnitte. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik zügig die notwendigen Gelder und ausreichend Personal für die Vergabestellen zur Verfügung stellt. Nur durch entschlossenes Handeln können wir den Investitionsstau in der Verkehrsinfrastruktur auflösen. Gleichzeitig wäre dies ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Baukonjunktur“, so Holger Braun abschließend.

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