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Pressemeldungen

Baunachfrage im März aufgrund von Großprojekten gestiegen

Wohnungsbaukrise hält trotz leichtem Aufwärtstrend an – Enormer Handlungsbedarf bei der Infrastruktur

Stuttgart. Die konjunkturelle Lage in der baden-württembergischen Bauwirtschaft hat sich im März 2025 aufgehellt. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stiegen die Auftragseingänge über alle Bausparten hinweg nominal um 22,8 Prozent. Auch im Wohnungsbau wurde mit einem Umsatzplus von 3,6 Prozent ein leichter Zuwachs erzielt. „Die Erholung im Wohnungsbau ist derzeit noch ein zartes Pflänzchen. Dies zeigt die Entwicklung der Baugenehmigungen, die im März zwar leicht um 3,4 Prozent gestiegen sind, sich jedoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau bewegen“, so Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.

Trotz erster positiver Signale warnt Möller vor verfrühten Hoffnungen, die Krise im Wohnungsbau sei schon überwunden: „Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen ist 2023 um 29 Prozent und 2024 um weitere 24 Prozent eingebrochen. Es wird lange dauern, diesen Rückstand wieder aufzuholen. Die in vielen Städten und Ballungsräumen herrschende Wohnungsnot droht sich nun weiter zu verschärfen. Damit wird die Situation auf dem Wohnungsmarkt zur sozialen Zeitbombe.“ Vor diesem Hintergrund bekräftigt die Bauwirtschaft ihre bereits seit Jahren erhobene Forderung nach entschlossenen Maßnahmen, um die Bautätigkeit zu beleben. „Dringend notwendig sind eine Senkung der Grunderwerbsteuer, ein weiterer Ausbau der sozialen Wohnraumförderung und ein entschlossener Abbau von Bürokratie und überhöhten Baustandards“, verlangt der Hauptgeschäftsführer.

Sprunghaft emporgeschnellt sind im März die Auftragseingänge im Wirtschaftsbau (+140,0 Prozent), öffentlichen Hochbau (+97,6 Prozent) und Straßenbau (+33,4 Prozent). Grund hierfür sind zum Teil einzelne Großprojekte, unter anderem im Bereich der Verkehrsinfrastruktur. „Hierbei handelt es sich um Momentaufnahmen, die nicht darüber hinwegtäuschen können, dass etwa bei der Sanierung von Straßen, Schienen und Brücken derzeit noch viel zu wenig geschieht. Fakt ist: Bei der Infrastruktur gibt es einen riesigen Investitionsstau. Wir fordern daher die Bundesregierung auf, die durch das Sondervermögen gegebenen Möglichkeiten umfassend zu nutzen. Die Verteilung der Mittel muss schnell geklärt werden, sodass die Auftragsvergabe für Infrastrukturmaßnahmen zeitnah erfolgen kann. Genauso wichtig ist die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Der Handlungsbedarf ist groß – die Politik ist am Ball“, so Thomas Möller.

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