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Bauwirtschaft: Droht die Sperrung von bis zu 1.700 Brücken im Land?
Die Infrastruktur krankt an einem enormen Investitionsstau – darauf weist die Bauwirtschaft Baden-Württemberg seit Jahren wieder und wieder hin. Nicht nur, dass bis zu 40 Prozent weniger Aufträge im Straßenbau erteilt werden, was unsere Mitgliedsunternehmen schmerzhaft zu spüren bekommen, nein, die fehlenden Investitionen haben dramatische Auswirkungen: „Perspektivisch – das zeigt das aktuelle Beispiel aus Stuttgart – droht bei Stillstand in den nächsten Jahren die Sperrung von bis zu 1.700 sanierungsbedürftigen Brücken im Land“, so Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer des 1.600 Mitglieder zählenden Verbands. Und er legt noch einen drauf: „Wir haben in Baden-Württemberg alleine 76 Brücken mit derselben Bauweise wie die Dresdner Carolabrücke.“
Die Bauwirtschaft hat konkrete Lösungsvorschläge, um der Misere in der angeschlagenen Infrastruktur zu begegnen:
mehr Mittel für Investitionen
Beschleunigung der Genehmigungsverfahren
Einsatz innovativer Bauweisen
Stärkung der Straßenbauverwaltung (Verkehrsminister Hermann hatte 53 neue Stellen beantragt – diese bleiben im Haushaltsentwurf unberücksichtigt)
Kofinanzierung durch einen Infrastrukturfonds oder eine zweck-gebundene bundesweite Pkw-Maut
Sowohl ein Verkehrsinfrastrukturfonds (den ja die Wirtschaftsweisen empfehlen) als auch eine Pkw-Maut sind Bundessache. „Eine solche Finanzierung würde Schlimmeres verhindern“, zeigt sich Möller überzeugt.
Die Bauwirtschaft bleibt am Ball.