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Pressemeldungen

Bauwirtschaft fordert Erweiterung des Freiburger Bau-Förderprogramms

Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Bauweisen nutzen!

Freiburg. Der Verband Bauwirtschaft Baden-Württemberg appelliert an die Stadt Freiburg, ein produktneutrales Förderprogramm für innovatives und klimafreundliches Bauen aufzulegen, das alle Bauweisen einbezieht. „Das vor wenigen Tagen beschlossene städtische Holzbauförderprogramm bezieht sich nur auf einen einzigen Baustoff“, erklärt Hauptgeschäftsführer Thomas Möller. „Damit bleiben z.B. der Mauerwerksbau oder der Betonbau, die ein hervorragendes Innovationspotenzial im Klimaschutz aufweisen, außen vor.“ Der Verband hat Baubürgermeister Martin Haag mit einem Schreiben vorgeschlagen, die städtische Förderpolitik dahingehend auszuweiten, dass alle Bauformen berücksichtigt werden.

Schon heute, so Möller, gebe es Lösungen im Bereich Mauerwerk und Beton, die es erlauben, klimaschonende und gleichzeitig gestalterisch anspruchsvolle Bauwerke zu erstellen. So seien Hybridziegel mit einer Dämmstofffüllung aus Holzfasern oder auch klimaneutrale Ziegel auf dem Markt, zu deren Herstellung Sonnenenergie und Wasserkraft eingesetzt wird. In Verbindung mit modernsten technischen Ausrüstungen zur Beheizung und Klimatisierung erlebe auch die Betonbauweise eine Renaissance. Die so errichteten Gebäude wiesen – bezogen auf den Lebenszyklus - eine ausgezeichnete Gesamtbilanz im Hinblick auf die graue Energie aus. Darüber hinaus erlaube es der Einsatz von Recyclingbaustoffen, Rohstoffe in erheblichem Umfang einzusparen. Mit Blick auf die Zukunft verweist Möller auf neue Entwicklungen wie Textilbeton oder Infraleichtbeton, die innovative Ansätze zu mehr Klimafreundlichkeit und Ressourcenschonung bieten.  „Fest steht: In den kommenden Jahren wird es zahlreiche Innovationen geben, die dem Bauen mit Mauerwerk und Beton neue Wege im Hinblick auf Gestaltung und Nachhaltigkeit eröffnen“, so das Fazit des Hauptgeschäftsführers.

In der jüngsten Vergangenheit hätten architektonisch wie energetisch richtungsweisende Projekte die enormen Entwicklungschancen im Mauerwerks- und Betonbau aufgezeigt. Augenscheinliches Beispiel sei in Freiburg das neue Rathaus im Stühlinger, das 2018 als weltweit erstes öffentliches Netto-Plus-Energiegebäude von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet wurde.

„Um die enormen Herausforderungen durch den Klimawandel zu bewältigen, müssen wir die Potenziale sämtlicher Bauweisen ausschöpfen“, findet Thomas Möller. Optimale Ergebnisse könnten beim Bauen nur erzielt werden, wenn bei jedem Projekt ohne ideologische Scheuklappen individuell die jeweils am besten geeignete Bauform gewählt werde. Auch unter diesem Aspekt müsse die Stadt Freiburg ihre Förderpolitik neu ausrichten. Fördermaßnahmen dürften nicht nur die Verwendung eines bestimmten Baustoffs zugrunde legen – vielmehr sollten sie an festgelegte konkrete Kriterien gebunden sein. Dabei könne es sich sowohl um technische, energetische und umweltrelevante als auch gestalterische Anforderungen handeln, die von den jeweiligen Bauweisen zu erfüllen sind.  Als wichtigen Vorteil einer produktneutralen Förderung sieht der Hauptgeschäftsführer auch den dabei wirksam werdenden Wettbewerbsfaktor: „Die Konkurrenz zwischen den Baustoffen wirkt anspornend und befeuert Innovationen – dies sollte sich die Stadt Freiburg zu Nutze machen“, so Möller abschließend.

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