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Pressemeldungen

Bauwirtschaft: „Wir brauchen endlich einen Sanierungsbooster“

Verband kritisiert die schleppende Vereinheitlichung der Landesbauordnungen

Stuttgart. „Zur Reduzierung von Emissionen im Gebäudebereich muss die Sanierungsquote in Deutschland erhöht werden. Dies gelingt in erster Linie durch bundesweit einheitliche Standards, um mit dem verstärkten Einsatz von vorgefertigten Elementen beim Bauen schnell und effizient voranzukommen. Hier haben wir uns erhofft, dass die Bauminister endlich über eine Harmonisierung der Landesbauordnungen den Weg frei gemacht hätten für einen Sanierungsbooster in unserem Land.“ Mit diesen Worten kommentierte der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die gestern veröffentlichten Ergebnisse der Bauministerkonferenz (BMK) vom 18. und 19. November 2021. „Mit Blick auf die wenige Zeit, die uns zur Umsetzung der Klimaschutzziele im Gebäudebereich bleibt, müssen Politik und Bauwirtschaft gemeinsam nachsteuern und endlich den großen Wurf wagen“, fordert Möller.

Zu begrüßen sei die Aussage der BMK, die Reduzierung von Gebäudeemissionen ganzheitlich und über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu denken. Hierbei sei es richtig, den Quartiersansatz und die Technologieoffenheit zu betonen und zu einer Komplettbetrachtung zu kommen, wie sich CO2 am wirksamsten einsparen lässt. „Der größte Hebel ist aber die konsequente Sanierung des Gebäudebestands - von der Gebäudehülle, über die Wahl der Energiequellen bis hin zur smarten Steuerung von Verbräuchen“, betont Thomas Möller. Eine massive Steigerung der Sanierungsquote gelinge letztlich aber nur durch den vermehrten Einsatz von vorgefertigten Bauelementen. Kombiniert mit kreativen Lösungen könne die Individualität beim Bauen dennoch gewahrt bleiben.

Geschäftsführer Möller kritisiert in diesem Zusammenhang jedoch, dass es mit der Vereinheitlichung der verschiedenen Landesbauordnungen nicht wirklich vorangeht: „Hier hakt es nach wie vor. Eigentlich hätten es die Landesbauminister jetzt in der Hand, einen gleichen Regelungsrahmen zu schaffen, um beim Bauen von Hamburg bis Stuttgart endlich einheitlich planen zu können.“ Stattdessen müssten Produktionsprozesse wegen unterschiedlicher Landesregelungen immer wieder aufwändig und unter hohen Kosten neu angepasst werden. „Das ist im höchsten Maße ineffizient und ungefähr so, wie wenn man der Automobilindustrie vorschreibt, dass Bremslichter in Bayern eckig und in Baden-Württemberg rund sein müssen.“

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