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Pressemeldungen

Erste Werkpolierin in Baden-Württemberg

Leonie Häuser – mit Frauenpower auf dem Weg nach oben

Feierstimmung im Bildungszentrum Bau Geradstetten: 51 frischgebackene Baustellen-Führungskräfte aus ganz Baden-Württemberg haben am Freitag ihre Urkunden als Werkpoliere oder Poliere erhalten. Grundlage für diese Qualifikation war ein mehrwöchiger Lehrgang mit abschließender Prüfung. Zu den Absolventen gehört – als einzige Frau – Leonie Häuser. Sie ist die erste weibliche Werkpolierin in Baden-Württemberg. Seit 2018 arbeitet die 34-Jährige erfolgreich in einem Baubetrieb. Mit ihrer bestandenen Werkpolierprüfung hat sie einen ersten wichtigen Schritt auf der Karriereleiter nach oben gemacht.

Bei ihrer Firma, der KTS Bauunternehmung in Talheim, ist die junge Frau für vielfältigste und anspruchsvolle Arbeitsfelder zuständig. Als Bauleiterin trägt sie gleich an mehreren Baustellen Verantwortung für den reibungslosen Ablauf des komplexen Baugeschehens. Dabei fungiert sie als Schnittstelle zwischen der Bauplanung, den Baustellen-Führungskräften vor Ort sowie den Bauherren. Aktuell betreut sie verschiedene Glasfaser-Ausbauprojekte im Schwarzwald-Baar-Kreis. Hier koordiniert Leonie Häuser Subunternehmereinsätze, ordert Baumaterial, überwacht die Baustellenarbeiten und kümmert sich um die Abnahme und Abrechnung fertiger Bauabschnitte. „Total spannend an meinem Beruf finde ich, dass jedes Bauvorhaben neue interessante Herausforderungen mit sich bringt. Es macht mir einfach Spaß, für die vielen Probleme, die sich immer wieder im Bauablauf ergeben, in kürzester Zeit effektive Lösungen zu finden“, erläutert die zielstrebige Nachwuchsführungskraft.

Der Weg zu einer Karriere in der Bauwirtschaft war für Leonie alles andere als vorgezeichnet. Nach einer Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel und einer mehrjährigen kaufmännischen Berufserfahrung wechselte sie zum Bauunternehmen KTS, wo sie zunächst die Aufgabe als Projektabwicklerin übernommen hat. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehörten zum Beispiel die Angebotserstellung, die Arbeitsvorbereitung sowie die Abrechnung von Bauprojekten. Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich in ihr Tätigkeitsfeld komplett eingearbeitet und deshalb betriebsintern auf eine höhere Stelle beworben. „Mein Chef meinte, ob ich mich nicht zur Bauleiterin weiterentwickeln möchte“, berichtet Häuser. „Dieses Angebot habe ich natürlich sofort angenommen. Denn mir war klar: Das ist meine Chance!“

Um sich die notwendigen Kenntnisse für ihr neues Aufgabengebiet anzueignen, hat Leonie Häuser technische Schulungen besucht und mehrere Fortbildungen abgeschlossen. In diesem Rahmen qualifizierte sie sich unter anderem zur Werkpolierin. Außerdem sammelte sie bei zahlreichen Baustelleneinsätzen umfangreiche praktische Erfahrung. „Ich hatte das große Glück, dass mein Arbeitgeber mich gezielt gefordert und gefördert hat. In unserem Unternehmen wird die Weiterentwicklung der Mitarbeiter sehr ernst genommen“, erklärt Häuser. Im Zuge eines betrieblichen Personalentwicklungskonzepts ist sie nach und nach in die Position als Bauleiterin hineingewachsen.

Probleme, sich in der immer noch überwiegend männlich geprägten Berufswelt Bau zu behaupten, hat die energische Frau nicht. „Natürlich bin ich in vielen Situationen sozusagen allein unter Männern. Ab und an fällt dabei auch mal ein blöder Spruch. Damit muss man einfach angemessen umgehen“, so die Bauleiterin. „Wichtig ist letztlich, dass man - unabhängig vom Geschlecht - eine gute Zusammenarbeit mit Kollegen und Geschäftspartnern pflegt.“

Ihre beruflichen Zukunftschancen sieht Leonie Häuser sehr positiv: „Meine Firma ist in den letzten Jahren dynamisch gewachsen, immer wieder entstehen neue Geschäftsbereiche. Dadurch eröffnen sich auch für mich verschiedenste Aufstiegsmöglichkeiten.“ Sicher ist: Die Baubranche hat auch in den kommenden Jahren viel zu tun. Hohen Baubedarf gibt es beispielsweise im Wohnungsbau, im Verkehrswegebau oder in der Leitungsinfrastruktur. Für die Fach- und Führungskräfte am Bau ergeben sich damit hochinteressante Perspektiven.

Info:

www.bau-dein-ding.de, www.bildung.bauwirtschaft-bw.de

 

 

Karrierechancen im mittleren Management

Führungspersonal auf der Baustelle ist sehr gefragt, daher gibt es für engagierte Fachkräfte am Bau ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten: Nach einigen Jahren Berufserfahrung können sie sich zum Vorarbeiter, Werkpolier oder geprüften Polier qualifizieren. Voraussetzung ist der Abschluss spezieller mehrwöchiger Lehrgänge. Am 20. Mai 2022 erhielten die frischgebackenen Poliere und Werkpoliere im Bildungszentrum Bau Geradstetten ihre Urkunden. In Baden-Württemberg haben in diesem Frühjahr 21 Teilnehmer die Prüfung zum geprüften Polier bestanden. Bei den Werkpolieren gab es 30 Absolventen. Das beste Prüfungsergebnis hat bei den Polieren Armin Baußenwein von der BS Hoch- und Tiefbau GmbH in Ahorn erreicht. Unter den Werkpolieren legte im Bereich Hochbau Marcel Westphal von der Stotz Bau GmbH & Co. KG in Balingen die beste Prüfung ab. Erfolgreichster Werkpolier im Tiefbau war Jean Pierre Guduscheit von der Friedrich Storz Verkehrswegebau GmbH & Co. KG in Tuttlingen.

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