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Pressemeldungen

Fast 10 % weniger Bauaufträge bis Ende September

Verband: Notwendige Investitionen müssen jetzt umgesetzt werden

Stuttgart. Die Bauwirtschaft im Land ist alarmiert wegen des starken Rückgangs der Auftragseingänge. Mit Ablauf des 3. Quartals 2020 sank der Wert des Auftragsvolumens bei den Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten auf 8,29 Mrd. Euro, ein Minus um 9,7 %. „Nachdem die Baubranche dank der hohen Auftragsbestände zu Jahresbeginn einigermaßen glimpflich durch die erste Jahreshälfte gesteuert ist, geht es mit der Nachfrage seit Frühsommer stetig bergab“, warnt der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, mit Blick auf die aktuellen Zahlen. „Sorgen bereitet uns vor allem die Entwicklung im Wirtschaftsbau. Minus 17,7 %, das ist heftig! Die Corona-Auswirkungen bei Industrie und im Dienstleistungssektor sind deutlich zu spüren, deren Investitionsbereitschaft sinkt massiv.“

Umso notwendiger wären als Ausgleich wichtige Ausschreibungen von Land und Kommunen. Doch da hakt es mit der Auftragsvergabe. „Die öffentliche Hand darf jetzt nicht gegen die Krise ansparen und muss ihre Bauherrenfunktion aktiv wahrnehmen. Sonst würgt sie die Baukonjunktur, von der bislang Impulse ausgegangen sind, vollends ab. Was wir brauchen sind vor allem rasche Investitionsmaßnahmen auf kommunaler Ebene, etwa im Bereich der Schulsanierungen und im Straßenbau. Unsere Straßenbauer bekommen aber seit Monaten kaum noch neue Aufträge“, beklagt Möller. So sanken zwischen Januar und September die Auftragseingänge im Straßenbau um 10,3 %. Einzig positiv entwickelte sich die Nachfrage im Wohnungsbau. Hier gab es ein Plus von 7,6 %.

Der Gesamtumsatz auf dem Bau stieg bis Ende September nur noch um 1,8 % auf knapp 10 Mrd. Euro, Tendenz fallend. Die Bauwirtschaft schaut daher eher angespannt auf die kalte Jahreszeit. „Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs in Infrastruktur und Wohnraum hoffen wir für 2021 dennoch auf eine zufriedenstellende baukonjunkturelle Entwicklung.“

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