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Pressemeldungen

Geschäftsklimaindex in der Bauwirtschaft erneut leicht verschlechtert - Wohnungsbau weiter im Abwärtstrend

Verband fordert Kraftakt zur Belebung der Bautätigkeit

Stuttgart. Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hat sich im Juli saisonbereinigt erneut leicht eingetrübt. Dies geht aus dem aktuellen Konjunkturtest hervor, den das Münchner ifo Institut monatlich bundesweit bei rund 1.000 Bauunternehmen durchführt. „Nachdem sich der Geschäftsklimaindex in den Vormonaten etwas aufgehellt hatte, ist der erneute Rückgang im Juli für uns enttäuschend. Die Entwicklung zeigt aber, dass insbesondere der Abwärtstrend im Wohnungsbau noch lange nicht überwunden ist“, so die Einschätzung von Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Laut Ifo-Umfrage klagen derzeit 36 % der Bauunternehmen über Auftragsmangel.

Die bundesweit schwache Baukonjunktur hinterlässt auch in der baden-württembergischen Baubranche deutliche Spuren. So gingen die Umsätze der regionalen Bauunternehmen von Januar bis Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr real um 5,1 % zurück. Auch die Auftragseingänge waren im gleichen Zeitraum mit -3,5 % rückläufig.

Besonders ungünstig ist die Entwicklung im Wohnungsbau. Hier wurde in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ein Umsatzrückgang von 14,3 % verzeichnet. Gleichzeitig sanken die Auftragseingänge um 7,4 %. Da die Wohnbaugenehmigungen von Januar bis Mai um 33 % eingebrochen sind, ist auch in der zweiten Jahreshälfte 2024 nicht mit einer Stabilisierung der Bautätigkeit zu rechnen.

„Von Dezember 2022 bis Mai dieses Jahres sind die Baufreigaben achtzehnmal in Folge zurückgegangen. Das zeigt die Schwere der aktuellen Wohnungsbaukrise. Um gravierende soziale Verwerfungen durch zunehmende Wohnungsknappheit und steigende Mieten in den nächsten Jahren zu verhindern, muss die Politik jetzt endlich massiv gegensteuern“, fordert Thomas Möller. „Wir appellieren an die Landesregierung, die Grunderwerbsteuer wieder auf das frühere Niveau von 3,5 % zu senken. Außerdem muss Baden-Württemberg nach dem Vorbild Bayerns die Landesmittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich aufstocken. Des Weiteren müssen bürokratische Hemmnisse beim Bauen umfassend reduziert werden.“

Die von der Landesregierung geplante Novellierung der Landesbauordnung gehe zwar in die richtige Richtung, werde aber bei weitem nicht ausreichen, um die Bautätigkeit anzukurbeln, befürchtet der Hauptgeschäftsführer. „Die Politik muss die Wohnraumversorgung als zentrale Zukunftsaufgabe erkennen und mit einem großen Kraftakt gegen die Baukrise vorgehen. Nur so kann das Ruder im Wohnungsbau noch rechtzeitig herumgerissen werden, bevor sich der Wohnraummangel weiter verschärft und zum sozialen Sprengstoff wird“, warnt Thomas Möller eindringlich.

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