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Pressemeldungen

Gesperrte Rosensteinbrücke: Funktioniert Notlösung oder braucht es einen Ersatzneubau?

Falls für Ersatzneubau keine Pläne vorliegen, kann es Jahre dauern

Stuttgart. Mal wieder muss eine Brücke gesperrt werden, weil sie offenbar zu marode ist, um den Verkehr weiter sicher darüber fahren zu lassen. Diesmal trifft es die wichtige Rosensteinbrücke über den Neckar in Stuttgart, die seit Ende letzter Woche aufgrund schwerer baulicher Mängel komplett für den Auto- und Schwerlastverkehr gesperrt ist. Seit Anfang Mai wurde zunächst nur für Lkws ein Durchfahrverbot verhängt. „Man hätte natürlich viel früher reagieren müssen. Diese kurzfristige Notmaßnahme zeigt, dass die Brücke in den vergangenen Jahren offenbar doch nicht so akribisch auf mögliche Schäden begutachtet wurde, wie es eigentlich notwendig wäre, sonst hätte man die Mängel sicher eher festgestellt“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, den aktuellen Fall. „Dennoch ist es gut, dass die Verantwortlichen in der Verwaltung jetzt reagieren und die Notbremse gezogen haben.“

Normalerweise werden sämtliche Brücken in Baden-Württemberg von Experten in einem engmaschigen Turnus auf ihre Verkehrssicherheit untersucht. Ein rechtzeitiger Zeitpunkt für Sanierungsmaßnahmen wurde hier offenbar verpasst. Nun also die Komplettsperrung der Neckarbrücke, die zwei zentrale Stuttgarter Stadtteile miteinander verbindet. Die Folgen für den Verkehrsfluss in der Landeshauptstadt und die zusätzliche Belastung auf den Ausweichstrecken werden enorm sein. Dabei ist das Problem der maroden Brücken im Land hinlänglich bekannt. Ein Großteil stammt aus der Nachkriegszeit und ist von der Bausubstanz und der Traglast her nicht für den heutigen Schwerlastverkehr ausgelegt.

Jetzt stellt sich laut Möller die Frage, ob und wie lange die angedachte Ertüchtigung der alten Rosensteinbrücke funktioniert oder ob gar ein Abriss droht. „Die Erfahrung zeigt, dass solche Notmaßnahmen meist keine Dauerlösung sind. Ist denn die Stadt Stuttgart auf Alternativen überhaupt vorbereitet? Wir fordern, dass bei alten Brücken, die dem Verkehr nicht mehr standhalten, frühzeitig mit der Planung für mögliche Neubauten begonnen wird. Wenn man wartet, bis alte Brücken tatsächlich nicht mehr befahrbar sind und erst dann in die Planung einsteigt, verlängert das eine Sperrung um Jahre. Für den innerstädtischen Verkehr in unserer Landeshauptstadt wäre das der Supergau!“

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