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Pressemeldungen

Nach zehn Monaten noch immer schwache Umsatzentwicklung in fast allen Bausparten

Hoffnungsfroh stimmt Herbstaufschwung bei den Auftragseingängen

Stuttgart. Goldener Oktober auf dem Bau? Für die Auftragseingänge trifft das zu, für die Umsatzentwicklung nicht. So meldet die Bauwirtschaft Baden-Württemberg für die ersten zehn Monate dieses Jahres im Vergleich zu 2020 ein mageres Umsatzplus von gerade einmal 0,7 %. Insgesamt lag das Umsatzvolumen der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten bis Ende Oktober bei 11,4 Mrd. Euro. Leicht zugelegt haben der Wohnungsbau mit 1,9 % und der Wirtschaftsbau mit 2 %. Umsatzrückgänge gab es hingegen im öffentlichen Hochbau mit -5 % sowie im Straßenbau mit -1,5 %.

Die Straßenbaubetriebe im Land beklagen vor allem die starke Investitionszurückhaltung der Kommunen, aber auch die schleppende Auftragsvergabe seitens der Autobahn GmbH des Bundes. „Bei der Autobahn GmbH ist reichlich Geld vorhanden, es kommt nur nicht auf die Straße“, kritisiert Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Die Kommunen wiederum haben extra Coronahilfspakete durch das Land bekommen, um zu investieren. Trotzdem wurden in diesem Jahr viele planfestgestellte Sanierungsprojekte im Bereich der kommunalen Infrastruktur nicht ausgeschrieben.“

Im Gegensatz zur Umsatzentwicklung gibt es bei den Ordereingängen einen spürbaren Herbstaufschwung, der hoffnungsfroh stimmt. Verantwortlich dafür sind in erster Linie aber andere Bausparten. Allein im Monat Oktober stieg die Nachfrage um 57,4 %, was insbesondere auf neue Großaufträge im Wirtschaftshochbau zurückzuführen ist. Zwischen Januar und Oktober 2021 gab es bei den Auftragseingängen aller Baubereiche ein Plus von 15,3 %. Etwa die Hälfte des Auftragsvolumens stammt aus dem Wirtschaftsbau. Offenbar scheint hier die Trendwende geschafft, nach vielen Monaten der Zurückhaltung wegen erheblicher Lieferengpässe in der Industrie. Thomas Möller setzt nun auf eine anhaltend starke Nachfrage und einen gewissen Aufholeffekt im verarbeitenden Gewerbe: „Wir hoffen, dass die wiederbelebte Investitionsbereitschaft trotz unsicherer Coronalage kein kurzes Strohfeuer bleibt. Die Bauwirtschaft hat auch in diesem Jahr wieder mehr Personal aufgebaut und ist auf jeden Fall leistungsfähig, um die gestiegene Nachfrage zu stemmen.“

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