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Pilotprojekt im Bildungszentrum Bau Aalen gestartet

Maßnahme gegen Arbeitskräftemangel und Arbeitslosigkeit

Bei einem Pilotprojekt der Bildungsakademie der Bauwirtschaft Baden-Württemberg im Bildungszentrum Bau in Aalen werden sieben Männern in einem mehrwöchigen Intensivkurs wichtige Grundkenntnisse für die Arbeit auf dem Bau vermittelt. Ziel ist es, ihnen eine Perspektive aus der Arbeitslosigkeit zu bieten und ebenso Betriebe mit Arbeitskräftemangel zu unterstützen. Das Projekt entstand durch eine Kooperation mit weiteren Institutionen.  

„Das Pilotprojekt ist nicht zuletzt durch die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen von Handwerk BW zustande gekommen. Den Grundstein dazu legte die Landtagsabgeordnete Martina Häusler“, erzählt Patrick Stolhofer, Leiter der Bildungszentren in Aalen und Geislingen. Nachdem die Politikerin des Ostalbkreises auf die Handwerkskammer zuging, vermittelte diese wiederum zwischen dem dortigen Jobcenter, Handwerk BW und dem Bildungszentrum der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Sollte das schließlich von Erfolg gekrönt sein, ist die Maßnahme eine neue Möglichkeit für unsere Mitgliedsunternehmen, zusätzliche Arbeitskräfte zu gewinnen“, so Stolhofer. 

„Wir haben sieben Männer unterschiedlichen Alters und aus allen Erdteilen der Welt bei uns“, berichtet Ausbildungsleiter Wolfgang Seckler, bevor er die Tür zu einer der Hallen im Bildungszentrum Bau Aalen öffnet. Darin sägt, hämmert und arbeitet die kleine Truppe, die hauptsächlich aus Langzeitarbeitslosen und Jobsuchenden besteht. Sie erlernen in insgesamt neun Wochen verschiedene Bautätigkeiten, mit der Perspektive auf ein Beschäftigungsverhältnis. 

Oday lebt seit zehn Jahren in Deutschland und erklärt: „Der Kurs hier hat drei Teile. Erst kommen die Grundlagen, dann Hochbau und danach Tiefbau.“ Er stammt aus Syrien und hat dort einen Abschluss als Bauingenieur gemacht, der in Deutschland jedoch nicht anerkannt wird. „Nach dem Kurs möchte ich eine Ausbildung als Bauzeichner beginnen“, so sein Plan. Am heutigen Tag steht das Lesen von Plänen und das Zusammenbauen einer Fundamentschalung aus Holz auf dem Programm. „Natürlich haben nicht alle den gleichen Stand. Bei manchen merkt man aber schnell, dass sie schon Vorerfahrung haben. Die kriegen dann etwas schwierigeres zu tun“, erläutert der Ausbildungsleiter und deutet auf Oleksii.

Der ukrainische Zimmerer lebt seit drei Jahren in Deutschland und hat hier bereits eineinhalb Jahre für einen kleinen Baubetrieb gearbeitet. Momentan habe er jedoch keine Arbeit und Schwierigkeiten etwas zu finden. „Ich habe 18 Jahre Erfahrung in der Ukraine und vieles ist für mich nicht neu. Aber wir arbeiten dort viel mit skandinavischer und amerikanischer Bauweise. In Deutschland gibt es ein paar Unterschiede, das ist interessant“, findet Oleksii.

Am Nachmittag ergänzt ein Deutschkurs der Technischen Akademie Schwäbisch Gmünd in einem der Seminarräume des Bildungszentrums den praktischen Teil des Vormittags. An mehreren Terminen lernen die Teilnehmer hierbei sowohl Fachbegriffe für Werkzeug und Material als auch die Basis für eine einfache Kommunikation in deutscher Sprache. Mit Sprachlehrer Stefan Ruf wird als erstes die Hausaufgabe besprochen, das Konjungieren von Modalverben. Ausbildungsleiter Seckler ist sich sicher: Viele der Teilnehmer haben schon jetzt gute Aussichten, um im Frühjahr auf dem Bau arbeiten zu können und vermittelt zu werden. Fortsetzung folgt. 

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