Zum Hauptinhalt springen

Pressemeldungen

Trotz positiver Baugenehmigungszahlen im Dezember:

Bauwirtschaft von Corona-Virus massiv betroffen

Stuttgart. „Der Anstieg der Baugenehmigungszahlen im Dezember um ca. 11 % im Vergleich zum Vorjahr ist trügerisch. Auch wenn die Zahlen aus statistischer Sicht korrekt sind, sind sie leider kein Indiz für die weitere Entwicklung der Baukonjunktur in Baden-Württemberg.“ Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, zu den aktuellen Baugenehmigungszahlen aus 2019.

Möller betont, dass Baugenehmigungen keine Aufträge seien. Die aktuelle Entwicklung beim Corona-Virus mache auch vor der Bauwirtschaft nicht halt. Noch könne man nur schwer abschätzen, in welchem Ausmaß die Pandemie die Baubranche treffen werde. Aber schon jetzt seien die Einschnitte gravierend. Denn wenn bei der gewerblichen Wirtschaft große Aufträge wegbrechen, würden Investitionen oftmals zurückgestellt, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Wirtschaftsbau. Wenn Bauämter wegen des Virus nur schwach oder überhaupt nicht besetzt sind, dann werden auch keine öffentlichen Aufträge vergeben. Wenn Menschen möglicherweise von Kurzarbeit oder gar Arbeitslosigkeit bedroht sind, würden sie auch kein Haus bauen oder Sanierungsarbeiten in Auftrag geben, warnt Thomas Möller.

Sollten Bauarbeiter selbst infiziert sein, dann würden ganze Kolonnen unter Quarantäne gestellt. Bauunternehmen könnten nicht mehr arbeiten und damit ihre Aufträge nicht mehr fristgerecht ausführen – mit entsprechenden Folgen. Schon heute erreichen auch die Bauwirtschaft erste Meldungen über eine Unterbrechung der Lieferketten. Zudem können rund 100.000 Entsendearbeitnehmer, die die Branche dringend benötigt, nicht einreisen. Die Liste der Auswirkungen des Corona-Virus auf die Bauwirtschaft ist lang.

Möller appelliert daher vor allem an öffentliche Auftraggeber: „Was die Betriebe jetzt am dringendsten brauchen, ist Liquidität zur Absicherung der Produktionsprozesse und der Lohnzahlungen. Umso wichtiger ist es, dass die öffentliche Hand ihre Budgets wie geplant an den Markt bringt und auch die Zahlungen für erbrachte Bauleistungen zügig leistet. Wir hoffen, dass die in 2019 genehmigten Bauten nach der überstandenen Pandemie auch tatsächlich realisiert werden.“

Der Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Bauverbandes blickt jetzt vor allem nach vorn: „Auf uns alle kommen in den nächsten Monaten enorme Herausforderungen zu. Die Baufirmen können aber nur dann der Krise erfolgreich trotzen, wenn die Kunden weiterhin Vertrauen haben und die Bauabläufe nicht behindert bzw. unterbrochen werden. Bauen ist Vertrauen in die Zukunft! Nichts wird auf Sand gebaut, denn Bauen bedeutet immer, einen Gegenwert schaffen.“

Zurück zur Übersicht