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Pressemeldungen

Über Grenzen hinweg: Auszubildende aus Südfrankreich erwerben wertvolle Auslandserfahrung in Südbaden

Betriebspraktika eröffnen Einblicke in deutsches Ausbildungssystem - Organisatoren ziehen positive Bilanz

Freiburg. Neue Erfahrungen sammeln, den eigenen Horizont erweitern, beruflich über den Tellerrand hinausschauen: Sieben Auszubildende aus Südfrankreich hatten bei einem zweiwöchigen Praktikum in südbadischen Unternehmen ausgiebig Gelegenheit, die Besonderheiten des deutschen Ausbildungssystems kennenzulernen.

Mit dabei war Mallé Sissoko, Maurer-Azubi im zweiten Ausbildungsjahr, der beim Freiburger Bauunternehmen Sänger tatkräftig dabei mithalf, einen Kellerraum zu einem Fitnessstudio umzubauen. Gemeinsam mit seinen Kollegen verlegte der junge Nachwuchsmaurer einen neuen Bodenbelag aus Fliesen. Außerdem wurde frischer Wandputz aufgetragen. Dabei kamen dem französischen Gast die vielfältigen praktischen Kenntnisse, die er bereits in seinem Ausbildungsbetrieb erlernt hatte, zugute. „Mallé hat sich hervorragend in unsere Arbeitsabläufe integriert und war schon nach wenigen Tagen so gut eingearbeitet, dass er eine große Hilfe für unsere Gesellen war“, lobt Bernhard Sänger, Betriebsinhaber und Obermeister der regionalen Bau-Innung, seinen Praktikanten. „Man hat richtig gesehen, dass ihm die Arbeit Spaß gemacht hat. Er war mit vollem Einsatz dabei.“ Etwas schwierig gestaltete sich zu Beginn die Verständigung, da Mallé Sissoko über keine Deutschkenntnisse verfügte. „Anfangs haben wir versucht, uns mit Englisch zu behelfen. Aber schließlich haben meine Mitarbeiter und er sich mittels Händen und Füßen gut verstanden“, erzählt Sänger.

Zusammen mit dem angehenden Maurer waren sechs weitere südfranzösische Auszubildende, darunter drei Elektroniker und eine Elektronikerin, ein Schreiner und eine Kfz-Mechatronikerin, nach Südbaden gekommen, um bei einem Auslandspraktikum internationale Berufserfahrung zu sammeln. Organisiert wurde der Auslandsaufenthalt von der Berufsschule in Foix im französischen Département Ariège nahe der spanischen Grenze. Auf deutscher Seite unterstützte die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Freiburg das Projekt. Die Betreuung der Lehrlinge übernahmen zwei Lehrer der Berufsschule. Finanziert wurden die Praktika zum einen durch die französischen Ausbildungsbetriebe, die den Teilnehmern auch während ihrer Auslandstätigkeit die Ausbildungsvergütung weiterbezahlten. Zum anderen erhielten die Lehrlinge einen Zuschuss aus dem EU-Programm Erasmus+, das Auslandsaufenthalte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung fördert. Seit 2018 sind bereits mehrfach Gruppen von Auszubildenden aus dem südfranzösischen Foix zu einem Praktikum nach Südbaden gekommen.

Bei dem knapp 14-tägigen Aufenthalt in der Region Freiburg, der vom 6. bis zum 19. Februar dauerte, stand zwar die berufspraktische Erfahrung im Mittelpunkt, doch auch die Freizeit kam nicht zu kurz. So hatten die Besucher bei einem Begrüßungsworkshop mit Stadtrundgang Gelegenheit, die Freiburger Innenstadt näher kennenzulernen. Bei einem Ausflug zum Badeparadies Schwarzwald konnten die Gäste dann auch die Umgebung erkunden. Den Höhepunkt der Freizeitaktivitäten bildete ein Besuch des Europäischen Parlaments in Strasbourg.

Nach Abschluss des Auslandsaufenthalts ziehen die Organisatoren ein zufriedenes Fazit. Auch Bernhard Sänger ist begeistert vom Engagement seines Praktikanten: „Mallé hat sich in den zwei Wochen hervorragend eingebracht. Es war sehr interessant zu erleben, wie er sich durch die vielen neuen Eindrücke weiterentwickelt hat und schließlich reicher an Erfahrung wieder in seine Heimat zurückgekehrt ist.“ Angesichts dieser positiven Erfahrung will der Unternehmer sich auch künftig an ähnlichen Projekten beteiligen und ausländischen Auszubildenden ein Praktikum ermöglichen.

Info: www.hwk-freiburg.de/auslandspraktikum

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