Unverzichtbar und doch unterschätzt

Für die Bauinnungen der Bauwirtschaft Baden-Württemberg spielt das ehrenamtliche Engagement von Obermeisterinnen und Obermeistern eine zentrale Rolle. Ebenso bei Sozialprojekten, im Sport- und Kulturverein oder in der Politik bilden Ehrenamtliche stets das tragende Fundament. Rein mathematisch geht die Rechnung dabei nie auf, denn einem hohen Zeitaufwand sowie viel Verantwortung steht meist wenig Resonanz und Vergütung gegenüber. Dagegen ist klar: Ohne Ehrenamt geht nichts.

„Im Vordergrund des Ehrenamts steht das Handeln für die Gemeinschaft. Persönliche Interessen werden hintenangestellt“, so Simon Haag, der sich seit 2008 als Obermeister für die Bauinnung Aalen engagiert. Dem schließt sich Andreas Frank, seit 29 Jahren Obermeister der Bauinnung Rottweil, an. Mit einem Ehrenamt gesellschaftlichen Mehrwert zu leisten sei ihm persönlich besonders wichtig. Man könne nicht immer nur den Staat fordern zu helfen. 

Insgesamt verteilen sich 37 Bauinnungen über ganz Baden-Württemberg. Das Engagement ebenso vieler Obermeisterinnen und Obermeister ist dabei elementar. „Sie sorgen für die Umsetzung von Beschlüssen, unterstützen die Kreishandwerkerschaft und vertreten die Interessen der Betriebe gegenüber der Öffentlichkeit und Politik“, zählt Bertram Abert auf, der sich seit mehr als zehn Jahren als Obermeister für die Bauinnung Rastatt, Baden-Baden und Bühl einsetzt. 

Amtskollegin Sibylla Grafmüller aus der Bauinnung Lahr-Wolfach ist sich sicher, dass die Aufgaben von Obermeistern mit einer hauptberuflichen Personalstelle nicht mehr bezahlbar wären – wie etwa bei der Durchführung von Ausbildungsprüfungen. Sie ergänzt: „Wichtig als Obermeisterin sowie generell im Ehrenamt ist jahrelange Überzeugungsarbeit und sich den Themen zu stellen. Ich kann den Erfolg einer Innung nicht messen, stattdessen muss ich ihn wirken lassen und so den Unternehmen plausibel machen.“

Mehr zu den Aufgaben einer Obermeisterin und welche Rolle dabei das Ehrenamt spielt, erzählt Sibylla Grafmüller in der neuen Folge unserer Podcast-Reihe „Bauen Next Generation“. Ab dem 05.12. abrufbar unter: Spotify, Apple Music, Amazon Music und YouTube.