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Pressemeldungen

Verband übt Kritik an IG BAU: Weltuntergangsstimmung ist kontraproduktiv!

Bauarbeitgeber rechnen mit ähnlich hoher Anzahl an Ausbildungsverträgen wie 2019

Stuttgart. „Die Ausbildungsbereitschaft unserer Baubetriebe ist, verglichen zu anderen Branchen, trotz Corona-Krise unvermindert hoch. Wir rechnen daher auch im neuen Ausbildungsjahr mit einer ähnlich hohen Anzahl an neu abgeschlossen Lehrverträgen wie 2019.“ Mit dieser Feststellung reagiert der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, auf die aktuelle Pressekampagne der IG BAU, in der die Gewerkschaft beklagt, dass bundesweit bislang nur etwa die Hälfte der Lehrstellen auf dem Bau besetzt sei. Sie macht dafür die vermeintlich unattraktiven Arbeitsbedingungen auf den Baustellen verantwortlich.

Im Gegensatz zur Gewerkschaft bewertet Möller die aktuelle Entwicklung auf dem Lehrlingsmarkt nicht als Alarmsignal: „Natürlich wünschen auch wir uns, dass wir für jeden Ausbildungsplatz, den wir anbieten, möglichst frühzeitig auch einen passenden Bewerber finden. Schließlich brauchen wir dringend gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Aus der Vergangenheit wissen wir aber, dass viele Ausbildungsverträge auf dem Bau erst in den Monaten August bis Oktober abgeschlossen werden. Wir sind daher sehr zuversichtlich, dass wir die rund 6.000 Lehrstellen, die wir in Baden-Württemberg anbieten, auch in diesem Jahr besetzen können. Die Chance, noch eine freie Lehrstelle in der Bauwirtschaft zu bekommen, ist also für interessierte Jugendliche nach wie vor groß.“

Thomas Möller verweist darauf, dass die im ersten Halbjahr erfassten Ausbildungsverträge für das erste Lehrjahr bundesweit immerhin um 6,1% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind. Deshalb sieht er bei der Entwicklung der Lehrverträge eher eine Tendenz nach oben. Stattdessen vermutet Möller hinter der aktuellen Verunsicherungskampagne der IG BAU in Sachen Bauberufe einen anderen Beweggrund: „Das eigentliche Problem ist nicht, dass unseren Betrieben die Azubis ausgehen, sondern dass den Gewerkschaften anscheinend die Mitglieder weglaufen. Jetzt versucht man offenbar, sich mit abstrusen Vorwürfen für die bevorstehende Bau-Schlichtungsrunde zu munitionieren. Diese negative Darstellung der Bauberufe und der Arbeitsbedingungen auf dem Bau ist ein ganz durchsichtiges Manöver und schadet der gesamten Branche. Wir appellieren daher an die Gewerkschaft, diese Form des öffentlichen Bau-Bashings zu unterlassen und zu einer sachlichen Gesprächsgrundlage zurückzukehren. Wer im Übrigen den Erfolg seiner eigenen Branche schlecht redet, darf sich nicht wundern, wenn in der öffentlichen Wahrnehmung die Attraktivität der Bauberufe leidet.“

Möller verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg mit ihrer großangelegten Nachwuchskampagne BAU – Dein Ding bereits seit Jahren erfolgreich in Schulen und auf Berufsmessen um potentielle Bauazubis wirbt, aktuell auch im Hörfunk. Die Nachwuchskampagne läuft seit letztem Jahr auch bundesweit.

 

Backgroundinfo:

In der Bauwirtschaft werden über 20 Bauberufe ausgebildet - vom Straßenbauer, Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer bis hin zum Baugeräteführer. Aber auch künftige Zimmerer und Stuckateure, Estrich- und Fliesenleger oder Garten- und Landschaftsbauer haben für September noch gute Chancen auf eine freie Lehrstelle. Die Vergütung in den Bauberufen ist mit ca. 850 Euro im ersten Jahr, rund 1.200 Euro im zweiten Jahr und etwa 1.475 Euro im dritten Jahr äußerst attraktiv. Weitere Infos zu Baubetrieben und zu freien Ausbildungsplätzen in Baden-Württemberg gibt es unter:

www.bau-dein-ding.de/bundesweit-de/angebote/Ausbildungsplatzsuche/ausbildungsplatzboerse

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