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Pressemeldungen

Wirtschaftsbau nach Frühjahrshoch schwächer als erhofft

19 % mehr Wohnbaugenehmigungen im ersten Halbjahr

Stuttgart. Der Wirtschaftsbau in Baden-Württemberg zeigt sich derzeit äußerst volatil. Noch im Frühjahr dieses Jahres schien vor allem der Wirtschaftshochbau nach einem sehr schwierigen Coronajahr endlich wieder auf Erholungskurs. Monatliche Auftragszuwächse um 50 %, teils sogar 70 % verglichen zu 2020 deuteten auf eine Trendwende in dieser Bausparte. Im Mai und Juni 2021 drehte die Nachfrage allerdings bereits den zweiten Monat in Folge wieder zweistellig ins Minus. „Das haben wir so nicht erwartet und hoffen, dass es nur eine vorübergehende Nachfragedelle ist“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, die aktuelle Entwicklung. „Die Wirtschaft im Südwesten scheint aufgrund gestörter Lieferketten für ihre eigene Produktion insbesondere im Automobilbereich verunsichert. Vielleicht hofft sie auch auf fallende Preise bei Baumaterialien und hält sich deshalb mit Investitionen in neue Gewerbe- und Industriebauten zurück.“ Im Moment sieht Möller aber nur eine leichte Entspannung an der Preisfront.

Dagegen scheint die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin ungebrochen. So gab es laut Statistischem Landesamt im ersten Halbjahr 2021 in Baden-Württemberg für den Neubau von rund 24.367 Wohnungen grünes Licht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 ist das ein Anstieg um 19 %. Davon entfielen 14.603 Baugenehmigungen auf den Mehrfamilienhausbau, ein Plus um 21 %. Im Einfamilienhausbau wurden 5.727 Neubaugenehmigungen erteilt, 4 % mehr als im Vorjahr. Der Zweifamilienhausbau legte mit 3.196 genehmigten Wohnungen gegenüber 2020 sogar um 41 % zu. Die restlichen neuen Wohneinheiten entfielen auf Wohnheime. Trotz derzeit guter Auslastung der Wohnungsbaubetriebe ist die Bauwirtschaft optimistisch, dass eine stärkere Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum auch in den kommenden Monaten durch die Unternehmen zu stemmen ist.

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