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Wonnemonat Mai? Nicht in der Bauwirtschaft.
Stuttgart. Wonnemonat Mai? Im Moment sieht es nicht danach aus. Vor allem die Lage im Wohnungsbau verschärft sich weiter. Allein im Mai 2023 gab es 17,6 % weniger neue Aufträge für die baden-württembergischen Wohnungsbauer als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit summiert sich der Rückgang bei den Auftragseingängen seit Jahresbeginn auf fast -23 %. Zwar betrug der Umsatzzuwachs in dieser Bausparte in den ersten fünf Monaten nominal 7,4 %. Allerdings ist dies primär darauf zurückzuführen, dass die Betriebe größtenteils noch alte Auftragsbestände abarbeiten. Wenn diese aufgebraucht sind, droht etlichen Beschäftigten in den Wohnungsbauunternehmen Kurzarbeit.
Auch im öffentlichen Bau sieht es auftragsmäßig für die zweite Jahreshälfte nicht gut aus. Hier wurde im Mai praktisch überall weniger geordert: öffentlicher Hochbau -14,7 %, Straßenbau -6,4 %, sonstiger Tiefbau -21,9 %. „Noch stehen die Baukräne nicht still. Noch liegen die Umsatzzahlen im Plus. Aber es fehlen seit Monaten neue Aufträge - sowohl vom Land als auch von den Kommunen. Angesichts unserer maroden Infrastruktur eine fatale Entwicklung“, warnt Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg.
Einzig der Wirtschaftsbau scheint aktuell ein Hoffnungsträger zu sein. Hier stieg die Nachfrage im Mai um gut 137 %, was aber in erster Linie auf einige Großaufträge und damit gewisse Sondereffekte im Wirtschaftstiefbau zurückgeht. „Dennoch spürt man auch bei den gewerblichen Investoren und Unternehmen im Land noch immer eine gewisse Verunsicherung. Für eine echte Erholung in der Bauwirtschaft sehen wir momentan keine Anzeichen“, so Möller.