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Donaueschingen. Das Bildungszentrum Bau Donaueschingen stellt die Signale auf Zukunft: Bis Sommer 2023 entsteht dort eine hochmoderne Abbundhalle für die Zimmererausbildung. Am 1. Juli setzten Ehrenamtsträger der Bauwirtschaft und des Zimmererhandwerks gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie des beauftragten Architekturbüros symbolisch den ersten Spatenstich für das Bauvorhaben. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird in dem neuen Gebäude eine leistungsstarke Abbundanlage installiert. Die Zimmerer-Azubis können dann bereits während ihrer Lehre den Umgang mit diesen äußerst komplexen Maschinen erlernen, die den vollautomatisierten, computergesteuerten Holzzuschnitt ermöglichen. Zusätzlich soll die Anlage auch für die Fort- und Weiterbildung der Fachkräfte im Holzbau genutzt werden.

„Ziel der Erweiterung ist, das Bildungszentrum Donaueschingen als wichtigen Ausbildungsstandort für den Zimmererberuf weiter zu stärken“, erklärte Dirk Siegel, Geschäftsführer der Bildungsakademie der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Die Baubranche ist hochinnovativ, die technische Weiterentwicklung und die Digitalisierung in der Bauwirtschaft schreiten rasch voran. Unsere Aufgabe ist es, das aktuelle Know-how auch in die Ausbildung zu integrieren, um die Nachwuchskräfte für die Anforderungen in der modernen Baupraxis fit zu machen.“

Im Holzbau ist der Einsatz computergesteuerter Abbundmaschinen inzwischen weitverbreitet. Er ermöglicht eine erheblich höhere Produktivität beim Bauen. Siegel erläuterte das Prinzip dieser fortschrittlichen Technologie: „In einem ersten Schritt erstellt ein Zimmerer ein digitales Modell des zu errichtenden Bauwerks, also beispielsweise von einem Dachstuhl. Im Anschluss werden die Daten an den Computer der Abbundanlage übergeben. Die Maschine bearbeitet dann die bereitgestellten rohen Bauhölzer und schneidet sie entsprechend den Vorgaben präzise zu. Abschließend werden die fertigen Bauteile auf die Baustelle transportiert und dort montiert.“ Um den angehenden Zimmerern diese anspruchsvollen Techniken im Gesamtzusammenhang zu vermitteln, plant das Bildungszentrum Bau Donaueschingen eine lernortübergreifende Kooperation mit der örtlichen Gewerbeschule: Im Rahmen des theoretischen Berufsschulunterrichts sollen die jungen Nachwuchskräfte zunächst die CAD-Planung für ein Bauobjekt durchführen. Im Anschluss erstellen sie das Bauwerk mit Hilfe der Abbundanlage in der überbetrieblichen Bildungsstätte.

Alles in allem beträgt die Investitionssumme für die neue, 450 Quadratmeter große Abbundhalle rund 1,5 Millionen Euro. Die Halle kann voraussichtlich Mitte 2023 in Betrieb genommen werden.

Anlässlich des Spatenstichs überbrachte der Donaueschinger Oberbürgermeister Erik Pauly die Grüße der Stadt und bedankte sich für die seit vielen Jahren ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung. Die Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur und Thorsten Frei sowie die Landtagsabgeordnete Martina Braun wünschten dem Zentrum gutes Gelingen für das ehrgeizige Erweiterungsprojekt.

Bildungszentrum Bau Donaueschingen

Das Bildungszentrum Bau Donaueschingen ist eines von landesweit neun überbetrieblichen Bildungseinrichtungen der Bauwirtschaft Baden-Württemberg. Insgesamt werden am Standort Donaueschingen im Ausbildungsjahr 2021/2022 rund 312 Nachwuchskräfte in den Bauberufen ausgebildet, darunter 155 angehende Zimmerer. Ergänzend zur praktischen Ausbildung im Betrieb sowie zum theoretischen Unterricht in der Gewerbeschule ist die überbetriebliche Unterweisung in Bildungszentren fester Bestandteil der Ausbildung am Bau. Zur Bewältigung des umfangreichen Lehrprogramms verbringen die zukünftigen Baufacharbeiter während ihrer dreijährigen Lehre insgesamt 32 Wochen in den Zentren. In Donaueschingen stehen derzeit sechs Werkhallen, ein großzügiges Außengelände sowie zwei Seminarräume für die überbetriebliche Ausbildung in den Bauberufen sowie für die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften der Bauwirtschaft zur Verfügung.